Wie mit Wut und Ärger umgehen: „Tilly stinkt’s!“

Wie mit Wut und Ärger umgehen: „Tilly stinkt’s!“

Juni 5, 2025 0 Von Maike

Im Alltag gibt es immer wieder Momente, in denen man so richtig ärgerlich wird. Wenn etwas durch ein Missgeschick schief geht, wenn ein Plan anders läuft als gedacht oder wenn andere nicht so mitspielen, wie man es gerne hätte, können Kinder ganz schön sauer werden – und das Gefühl dann auch raus lassen. Nicht immer klappt es aber schon, dass man dieses genau kontrollieren kann. Mal reicht schon eine Kleinigkeit, um „auszuflippen“, obwohl man es gar nicht wollte. Dann braucht man gute Lösungen – und Kompromisse. „Tilly stinkt’s“ von Tanja Mairhofer und Laura Bednarski ist ein liebevolles Bilderbuch über ein kleines Stinktier, eine Menge Wut und große Gefühle, die es manchmal im Umgang mit anderen nicht einfach machen. Mit kurzen Texten, ganz zauberhaften, nicht zu überladenen Illustrationen passt das für Kinder ab 3 Jahren.

Tilly ist ein kleines Stinktier, das wie alle anderen Stinktiere eine besondere Sachen kann: Wenn sie wütend ist, kann sie einen sehr unangenehmen Geruch absondern, mit dem man sich besonders gut verteidigen kann. Im Kindergarten ist sie an diesem Tag öfter mal sauer. Sie wollte einen Turm bauen, aber Henri hat genau den gleichen Plan und nimmt alle Steine für sich. Dann ist noch die Schaukel die ganze Zeit besetzt und bei ihrer großen Leidenschaft, dem Fußballspielen, landet kein Ball im Tor und ihre Freundin gibt sich keine Mühe beim gemeinsam eingeübten Tanz. Bei all dem erscheint jedes Mal die stinkige Wolke hinter Tilly und die anderen Tierkinder gehen davon. Sie wollte gar nicht immer in diesen Situationen stinken, aber es kam einfach so.

Zuhause geht es so weiter und als dieser Wut – Tag endlich vorbei ist, kuschelt sie sich zusammen mit Mama in ihr Bett und redet darüber. Sie rät dem Mädchen zu versuchen, diese unschönen Dinge so zu verändern, dass etwas Gutes dabei heraus kommt. Am nächsten Tag im Kindergarten versucht sie gleich, diesen Ratschlag umzusetzen. Sie wollte eigentlich wieder einen hohen Turm bauen, genau wie Henri. Aber da nicht genau Steine für alle da sind, bauen sie nun zusammen. Als die Schaukel wieder besetzt ist, geht sie einfach zu ihren Freunden auf das Trampolin – und später auf die Schaukel. Auch in anderen Situationen, die nicht so laufen wie geplant, findet sie eine andere Lösung. Aber natürlich gibt es immer noch Situationen, in denen Tilly so richtig wütend ist und dann auch stinken darf und muss.

Die einzelnen Situationen stammen mitten aus dem Alltag und sind für Kindergartenkinder gut nachvollziehbar. Auch das plötzliche Aufkommen von Wut, auch wenn man es gar nicht will, ist sicherlich wohlbekannt. Hier wird auf liebevolle Art und Weise vorgeschlagen, auf Kompromisse zu bauen, was bei Tilly gut funktioniert. Hier kann man als Eltern auch ansetzen und mit den Kindern so über die eigenen Gefühle sprechen. Die farbenfrohen Illustrationen sind einfach niedlich und für Kinder wie Erwachsene ansprechend.

Tanja Mairhofer, Laura Bednarski, Tilly stinkt’s, Karibu Verlag 2025.

Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.

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