Ein neuer Kinderbuchklassiker: „Igel & Schnuff“ – Lauren Castillo
Wir haben heute ein Buch für euch, das erst vor Kurzem erschienen ist, aber einem vorkommt, wie ein Klassiker aus der eigenen Kindheit. Das liegt vor allem an den Illustrationen, die wirklich liebenswert nostalgisch daherkommen. Aber auch die Geschichte rund um „Igel & Schnuff„* von Lauren Castillo geht wirklich ans Herz, denn es geht um einen Verlust, eine Suche und einen großen Gewinn in Form von neuen Freundschaften.
Auf der Suche nach dem besten Freund
Verschwunden im Unwetter
Auf einer kleinen Flussinsel leben die Freunde Igel und Schnuff – und das meist sehr glücklich. Igel war manchmal etwas einsam, aber zum Glück war Schnuff ja da. Doch eines Nachts kommt ein schlimmes Gewitter und der Strum weht Schnuff davon. Igel ist nun ganz alleine und sehr traurig. Sie beschließt deshalb, die Insel zu verlassen und sich auf die Suche nach ihrem Freund zu machen. Die Suche geht durch einen großen Wald, vorbei an dunklen Bäumen, durch große Blätterhaufen – bis sie in ein tiefes Loch stürzt. Zum Glück landet sie im Bau einer netten Maulwurfsfrau, die Igel freundlich begrüßt und sie liebevoll tröstet.
Wie gut, wenn man Hilfe hat
Maulwurfine hört sich ihre ganze Geschichte an und hat auch eine gute Idee, wie sie bei der Suche nach Igel helfen könnte. Sie bringt sie zu Eule, die mit ihren scharfen Augen bestimmt etwas gesehen haben könnte. Sie gehen zusammen den weiten Weg und sind froh, dass sie einander als Gesellschaft haben. Endlich bei der Eule angekommen, berichtet sie auch ihr von dem verlorenen Freund und Igel darf sogar ein Bild von Schnuff in ihr Notizbuch malen. Der weise Vogel hat ihn nicht gesehen, schlägt aber vor, dass alle gemeinsam zum Biberdamm gehen, wo man oft das eine oder andere finden kann.
Dort werden sie zumindest ein wenig fündig, denn der Biber trägt Schnuffs Schal um den Hals, den er auf der Wiese in der Nähe von Hennes Haus gefunden hat. So geht die Suche weiter, eine Henne und zwei Küken schließen sich auch noch und schließlich sogar ein Menschenmädchen. Annika May ist neu dorthin gezogen, ist ein wenig einsam und vermisst ihr Notizbuch. Am Ende wird niemand mehr einsam sein, das können wir schon verraten. Aber es wird noch spannend.
Ein Freund gesucht, viele gefunden
Wenn ihr auf der Suche nach einer Vorlesegeschichte für Kinder ab 4 Jahren seid, dann schaut euch dieses schöne Buch mal an. Viele farbige Illustrationen, nicht zu viel Text auf den einzelnen Seiten, deutlich sichtbare Einteilung der verschiedenen Buchabschnitte – so kann man gut mit dem etwas längeren Vorlesen starten. Die Geschichte an sich ist einfach liebenswert. Ein bisschen Spannung und Nervenkitzel ist schon dabei. Wenn Schnuff weggeweht wird und Igel ganz furchtbar traurig ist oder wenn Igel hinter dem Notizbuch her in die reißenden Fluten stürzt, kann man ganz schön mit fiebern. Alles ist aber schön altersgerecht gehalten und hat ein gutes Ende. Dass durch die Suche nach Schnuff (der übrigens ein Plüschtier ist, was im Text nicht weiter erwähnt wird) einige Tiere und ein Mensch in Freundschaft zusammen finden, ist ein schöner roter Faden der Geschichte.
Lauren Castillo, Igel & Schnuff, aus dem Englischen von Kirsten Reinhardt, Carlsen Verlag 2021.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.