„Der kleine Wal. Zu Hause im Ozean“ – Kristina Scharmacher – Schreiber und Christine Faust
Wale sind einfach faszinierende Tiere. Die größten Lebewesen der Welt sind sehr gesellige Tiere, die in Gruppen zusammen leben und ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten haben. Sie können über eine große Entfernung hinweg mit verschiedenen Frequenztönen miteinander kommunizieren. Manche Arten sind vom Aussterben bedroht und Umweltverschmutzung ist eine immer stärkere Bedrohung für die Riesen. Umso wichtiger ist es, schon Kinder für das Leben der Meeressäuger zu sensibilisieren. Mit zwei wunderschönen Bilderbüchern des Magellan – Verlages, der auch den Wal im Logo trägt, gelingt das auf jeden Fall. „Der Wal, der immer mehr wollte“ von Rachel Bright und Jim Field konnte viele schon letztens bei der Vorstellung sehr begeistern. „Der kleine Wal. Zu Hause im Ozean“* von Kristina Scharmacher – Schreiber und Christine Faust ist ebenso liebenswert. In der Geschichte begleitet man den Waljungen auf dem Weg zum Erwachsenwerden und lernt so nebenbei einiges Wissenswertes über diese Tiere.
Ein kleiner Wal erkundet die Welt
Mitten im Meer lebt ein kleiner Pottwal zusammen mit seiner Mutter, seinem Cousin und vielen Tanten. Er bleibt noch nah bei seiner Mutter, bei der er Milch trinkt und die dafür sorgt, dass er immer wieder zum Atmen an die Wasseroberfläche kommt. Er übt aber schon fleißig Purzelbäume im Wasser zu machen und wie Mama mit einem Satz über die Wasseroberfläche zu wagen. Wenn seine Mutter loszieht, um im tiefen Meer für sich leckere Tintenfische zu holen, wartet er bei der Verwandtschaft. Zum Glück können beide durch ihre Klicklaute über weite Strecken hinweg kommunizieren.
Sie treffen auch auf andere Wale, die ein wenig anders aussehen und auch etwas bedrohlich wirken. Zum Glück bietet die Herde viel Schutz. Langsam wird der kleine Wal mutiger, schaut sich ohne seine Mama zu fragen ein Boot aus der Nähe an und schafft es auch, immer tiefer zu tauchen. Sogar im Dunkeln kann er sich schon mit seinen Lauten unter Wasser zurecht finden. Eines Tages kommt ein großer männlicher Wal vorbei und bleibt eine Zeit lang bei ihnen. Der gar nicht mehr so kleine Wal merkt, dass ihn auch langsam das Reisefieber packt und zieht mit dem Großen davon. Sie schwimmen bis ins kalte Meer und zu den Eisbergen, wo sich viele andere männliche Wale zusammen finden. Eine Zeit lang fühlt er sich sehr wohl, doch als es kälter wird, zieht es ihn zurück zur Familie. Dort ist es auch schön, bis die nächste Reise ruft.
Liebevolle Erzählung, Sachwissen inklusive
Besonders sticht bei diesem Sachbilderbuch hervor, dass wir hier eine liebevoll erzählte Geschichte haben, bei der die jungen Leser*innen ganz nebenbei noch einiges an Sachwissen erfahren. Mit wunderschön bildhafter Sprache erfahren wir etwas über das Leben und die Gefühlswelt des kleinen Pottwales, der so langsam erwachsen wird. Zuerst wagt er sich kaum von der Mutter weg, dann traut er sich mehr und mehr – bis er seinen eigenen Weg geht. Dass der kleine Wal dennoch den Weg zurück findet, zumindest für eine gewissen Zeit, ist dann auch etwas fürs Herz. Diese warmherzige Geschichte wird umrahmt von wunderschönen Illustrationen, die einen in die Wunderwelt des Meeres eintauchen lassen.
Wie unterhalten sich Wale, was fressen sie und wie läuft das mit der Atmung? Dieses Sachwissen nimmt man aus der Geschichte mit und wird es nicht mehr vergessen. Am Ende gibt es noch eine Doppelseite mit zusätzlichen Informationen, z.B. zu verschiedenen Walarten oder auch den menschengemachten Gefahren. Wir empfehlen dieses wunderschöne Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren.
Kristina Scharmacher – Schreiber, Christine Faust, Der kleine Wal. Zu Hause im Ozean, Magellan Verlag 2021.
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Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
Es sieht sehr übersichtlich und interessant aus.