Ein Buch nicht nur zum Vatertag: „Papa“
Vor vier Jahren ist mit „Mama“ von Hélène Delforge und Quentin Gréban ein so wunderschönes, poetisches Bilderbuch über das besondere Verhältnis von Mutter und Kind erschienen. Bei den liebevollen, ehrlichen und wirklich berührenden Texten und Bildern kommen mir auch nach mehrmaligem Lesen immer wieder Tränen der Rührung.
Nun wurde es Zeit, dass ein weiteres Buch dazu kommt, dass dem anderen Elternteil gewidmet ist. Das großformatige Bilderbuch „Papa“ ist eine traumhaft schöne Ode an die Vaterschaft in all ihren Facetten, mit Blick auf Väter aus unterschiedlichen Zeiten und ganz verschiedenen Kulturen sowie Gesellschaftsschichten.
Einige Väter schauen auf ihre Neugeborenen und berichten von ihrer unendlichen, kaum vorstellbaren Liebe zu dem kleinen Wesen, das nun auf der Welt ist. Sei es der besondere Moment, als das Baby auf die Welt kam, oder die intensive Zeit, wenn es von Koliken geplagt wird – all das finden wir hier wieder. Ein Vater hört verzückt das erste Wort seines Kindes und ein anderer schaut auf das sanfte Lächeln, während das Baby in seinen Armen liegt.
Aber wir schauen nicht nur auf die ersten Monate der Vaterschaft. Ein kleines Mädchen sitzt am Klavier des Vaters und sie musizieren voller Freude zusammen. Viel Spaß hat auch das Kind, das neben seinem Vater in einem Kinderkarussell sitzt. Auch wenn dieser eigentlich ganz andere Pläne für sein Leben hatte, ist es doch schön so. Auf einer Doppelseite sehen wir einen Papa, der nur am Wochenende seine Kinder sehen kann, und auf der nächsten einen, der seinem Kind mit einer Handpuppe eine Geschichte erzählt. Es wird mit viel Mühe und Liebe eingekauft, am Strand gespielt und ein großes Kind zum Altar begleitet.
Es wird auch traurig, aber traurig schön. Eine Tochter erinnert sich daran, dass sie zuletzt nicht viel Zeit mit ihrem Vater verbracht hat, weil immer anderes zu tun war. Dann war der Vater auf einmal nicht mehr da und sie konnten nie wieder etwas zusammen erleben. Aber sie weiß trotzdem, wie sehr sie sich geliebt haben. Ein Vater kämpft als Soldat, um die Kinder in der Heimat zu beschützen, ein anderer kommt gerade aus dem Krieg heim und sieht sein Kind zum ersten Mal.
Die detaillierten und kunstvollen Illustrationen, die immer eine ganze Seite einnehmen, sind einfach wunderschön und ein wirklicher Blickfang.
Hélène Delforge, Quentin Gréban, Papa, aus dem Französischen von Anna Taube, Ars Edition Verlag 2023.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.