„Mirabella, die ganz kleine Fee“
Wir haben mal wieder einen Tipp für ein sympathisches Vorlesebuch, das super für Kinder ab 5 Jahren passt. „Mirabella, die ganz kleine Fee“ von Anna Taube und Kristina Nowothnig ist eine unaufgeregte, fantasievolle und witzige Geschichte, die sich dank der kurzen Kapitel auch gut zum Selberlesen (ab ca. 8 Jahren) eignet.
In der Schublade eines alten Schreibtisches lebt eine kleine Fee. Mirabella fühlt sich dort sehr wohl, vor allem, weil ihr Freund Pferdl, das Einhorn, immer bei ihr ist. Dort liegt auch ein Stempelkissen, das sie wahlweise als Sofa oder Trampolin benutzen. Doch eines Tages holt der alte Dichter, dem der Tisch gehört, das Kissen heraus. Das müssen sich die beiden unbedingt wieder holen! Die Fee liebt es, auf dem unordentlichen Schreibtisch zu klettern und zu stöbern. Das ist ein richtiger Abenteuerspielplatz! Sie mag es nur nicht, wenn der Kater Murr dort auch seine Runden dreht. Der möchte das Haus nämlich immer für sich alleine haben. An dem Tag richten Kater und Fee bei ihrer Schreibtischbegegnung so ein Durcheinander an, dass der Dichter das gefühlt hat, dass er nur noch alles ständig verlegt und dringend Hilfe im Haushalt braucht.
Zum Glück erklärt sich seine Nichte dazu bereit, mit ihrem Sohn Theo für ein paar Tage vorbei zu kommen und für Ordnung zu sorgen. Mirabella und die tierischen Mitbewohner wundern sich ein wenig darüber, dass der neue Junge immer so mürrisch schaut. Theo hatte sich seine Sommerferien auch anders vorgestellt. Eigentlich wollte er mit Mama und Papa in den Urlaub, aber die streiten immer nur. Nun sitzt er hier bei seinem seltsamen Großonkel und konzentriert sich darauf, endlich zu wachsen, um nicht mehr der Kleinste zu sein. Theo und der Dichter nähern sich über ihre Liebe zu Büchern und zum Reimen an, während seine Mutter damit beschäftigt ist, das ganze Haus zu entrümpeln. Das Problem ist, dass die Fee dadurch ihr Zuhause verliert! Zunächst versuchen die alleine dagegen anzukämpfen. Doch irgendwann bemerkt Theo die kleinen Wesen und verspricht, ihnen zu helfen!
Die Geschichte liest sich ganz wunderbar. Es gibt immer wieder Wortspiele und Reime, witzige Gespräche zwischen der Fee, dem Einhorn (das mit einem leichten „Pferde- Akzent“ spricht) und einem Marienkäfer namens Schildkröte, der immer wieder zu Besuch kommt. Der Großonkel, der gar nicht verwirrt ist, sondern nur nicht um die Existenz der Fee weiß, ist äußerst sympathisch und schafft es, den eher unglücklichen Theo aus der Reserve zu locken. Der bekommt durch diesen Aufenthalt neues Selbstbewusstsein und kann auch seine andere Probleme nach und nach angehen. Das Ganze ist durchgehend farbig und sehr sympathisch illustriert. Alleine das Cover hätte ich wohl weniger „rosa“ gestaltet, weil Mirablla nun wirklich keine Klischee- Rosa- Glitzer – Elfe ist.
Anna Taube, Kristina Nowothnig, Mirabella, die ganz kleine Fee, Ars Edition Verlag 2024.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.