Ein Bilderbuch zum Thema Sprachentwicklung: „Das kleine Häwas“
Wenn die Sprachentwicklung eines Kindes nicht den allgemeinen Erwartungen entspricht, kann sich das auf den ganzen Alltag und die ganze persönliche Entwicklung auswirken. Wenn man so viel zu erzählen hat, aber einfach nicht verstanden wird, kann das Frust und Ärger erzeugen oder traurig und einsam machen. In „Der kleine Häwas“ von Saskia Niechzial, Patricia Pomnitz und Marielle Rusche begleiten wir ein Kind, das genau in dieser Situation steckt. Sehr behutsam und einfühlsam schauen wir auf dessen Gemütszustand, die sprachlichen Probleme und die Folgen daraus sowie die hilfreiche Therapie. Das Ganze ist ganz zauberhaft niedlich und sehr atmosphärisch illustriert und passt für Kinder ab 4 Jahren.
Gar nicht so leicht, das mit dem Sprechen
Das kleine Häwas hat eine wunderbare Familie, die es sehr liebt und umsorgt. Als es klein war, wussten die anderen immer, was das Kind brauchte und wollte. Es wurde größer und neugieriger und begann die Welt mit allen Sinnen zu entdecken – eine wunderschöne Zeit! Als das Häwas größer wurde, wollte es sich wie alle anderen mitteilen und ganz viel erzählen. Doch es gab ein Problem mit den Wörtern, die mal kamen und gingen und nicht richtig heraus kommen wollten. Immer, wenn das Kind etwas sagte, sich mitteilen wollte und etwas von seinen Erlebnissen berichten wollte, bekam es von den anderen „Hä, was?“ als Antwort. All das führte dazu, dass sich das Kind immer einsamer und trauriger fühlte und immer seltener versuchte zu sprechen. Die Eltern suchten irgendwann Hilfe bei einer Frau, die sich selbst als „Zauberin der Worte“ vorstellt.
Mit ihrer besonderen Kraft hilft sie allen, die noch ein wenig Hilfe beim Sprechen benötigen. Das kleine Häwas kommt nun regelmäßig zur Wortzauberin und merkt dort, dass es dort nicht wie befürchtet ausgelacht wird, sondern eine neue Portion Mut mit auf den Weg bekommt. Bei den Sitzungen bekam es nicht nur einen Zauberspruch, sondern auch einige Übungen mit auf den Weg, die dabei helfen sollten, damit die Wörter leichter aus dem Mund kommen.
Die Zauberin bestärkte es darin, dass es viele Dinge ganz wunderbar kann und gab ihm Strategien an die Hand, um mit der Wut klar zu kommen, die manchmal kam. Das kleine Häwas machte viele Fortschritte, so dass es eines Tage sogar seinen richtigen Namen sagen konnte. Die Zeiten, dass es Häwas heißt, sind nun vorbei. Am Ende des Buches finden wir noch einige hilfreiche Informationen über Sprachentwicklungsstörungen für die lesenden Erwachsenen. Dieses Buch ist auf jeden Fall eines der Bilderbuchhighlights der letzten Monate und ein Muss für alle pädagogischen Einrichtungen.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
