Erstlesebuch: „Hilfe! Eine Woche ohne Handy“

Erstlesebuch: „Hilfe! Eine Woche ohne Handy“

Dezember 9, 2024 0 Von Maike

Eine Erstlesebuch für Zweitklässler zum Thema Handy? Bei diesem Buch bin ich ein wenig zwiegespalten, vielleicht auch, weil bei uns in dem Alter ein Smartphone noch kein Thema und eine Anschaffung dessen in weiter Entfernung war. Aber das ist natürlich nicht bei allen Familien so. Auf jeden Fall ist „Hilfe! Eine Woche ohne Handy“ von T. Feibel und J. Wolff von der Geschichte und vom allgemeinen Aufbau her sehr gut und ansprechend gemacht. Eine witzige und rasante Story trifft hier auf Sachwissen und Aufklärung rund um das Thema Handy.

In Rosas Klasse wird in dieser Woche auf Vorschlag der Lehrerin ein Experiment durchgeführt. Eine Woche sollen alle, Kinder wie Erwachsene, auf ihr Handy verzichten und darüber ein Tagebuch führen. Ihre Freundin Libby weiß gar nicht, wie sie es eine Woche schaffen soll, nicht zu fotografieren. Für Malik wird es auf jeden Fall schwierig sein, nicht zu zocken. Die drei fassen den Plan, dass sie sich in der Zeit, in der sie sonst das Handy benutzen würden, mit Rosas Kater Dix spielen werden. Der hat ein besonderes Geheimnis: er kann sprechen und auch zusammen mit den Kindern in der Zeit reisen.

Das tun sie auch, damit die drei verstehen, was Smartphones von heute mit Computern zu tun haben. Sie lernen Rechenmaschinen und die ersten Riesencomputer kennen. Damit ist der Nachmittag dann auch schnell verbracht. Am nächsten Tag verschlafen viele in der Klasse und auch den Bus nach der Schule verpassen sie. Rosa kann sie gar nicht vorstellen, wie man das alles früher ohne Handy geschafft hat. Also zeigt Dix wieder, wie es früher war, mit Morsecodes und öffentlichen Telefonzellen.

Auch in den nächsten Tagen stellt der Kater ihnen wieder einige Informationen bereit: Wie ist das Internet entstanden? Was sind soziale Netzwerke? Und wie kann man ohne Navi den Weg finden? Spannend ist auch der Blick auf die Entwicklung der Spiele, vom antiken Brettspiel bis hin zur VR – Brille. Am letzten Tag der Handy – freien Woche bekommen die Kinder noch einen Exkurs in das Thema Sicherheit im Internet, Fake- News und Cybermobbing. Montag ist es dann soweit und die Kinder dürfen ihre Handys endlich wieder benutzen. Am Ende des Buches gibt es noch einiges Tipps zum Umgang mit dem Smartphone sowie ein Glossar zu technischen Begriffen.

Ich bin ein wenig zwiegespalten. Vom Leseniveau richtet sich das Buch an Zweitklässler:innen (je nach Kind!), von den drei Kindern erfährt man das Alter nicht. Sie hängen sehr an ihren Smartphones, der Junge „denkt nur ans Zocken“ und sie können sich ein Leben ohne Smartphone kaum vorstellen. Ob das jetzt bei vielen Kindern in der zweiten Klasse schon der Fall ist – hoffentlich nicht. Andererseits ist es natürlich gut, so früh wie möglich Medienkompetenz aufzubauen und Kinder über Gefahren und Chancen aufzuklären. Die Kombination aus Alltagsgeschichte und Seiten mit Sachinformationen ist sehr gut gelungen, die Illustrationen sind witzig und sehr ansprechend für das Zielgruppenalter.

T. Feibel, J. Wolff, Hilfe! Eine Woche ohne Handy, Carlsen Verlag Einfach lesen lernen, 2024.

Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.

Please follow and like us: