Kinderbuch zu St. Martin: „Die schönste Laterne der Welt“ – J. Lindemann, S. Pricken
Nachdem bei meinem Großen in der Grundschule letzte Woche schon Laternen gebastelt wurden, werden jetzt hier bei beiden Kindern die Tage bis zum St. Martins- Umzug gezählt. In der Dunkelheit zusammen mit anderen Kindern und mit der selbstgebastelten Laterne laufen, die bekannten Lieder singen und nachher Martinsbrezeln essen. Gibt es denn etwas Schöneres? Doch nicht immer läuft bei sowas alles, wie geplant. Das muss auch Anton in „Die schönste Laterne der Welt„* von Johanna Lindemann und Stephan Pricken feststellen. Ob er trotzdem ein schönes Fest feiern kann?
Worum geht es?
Das missglückte Basteln
Anton freut sich schon lange so sehr auf den Laternenumzug im Kindergarten. Die Lichter, die Lieder und er gemeinsame Abschluss mit allem Teilnehmern, das ist etwas ganz Wunderbares. Im Kindergarten werden eines Nachmittags gemeinsam mit den Eltern Laternen gebastelt, doch für Anton läuft alles schief. Sein Vater kommt zu spät und er fängt selbst mit wenig Erfolg an zu basteln. Als der Vater dann endlich da ist, ist er sehr gestresst von der Arbeit und am Ende ist eine Laterne dabei heraus gekommen, die eher einem „Monsterfanten“ gleicht.
Und als dann noch die Laterne bei der Rückfahrt in der Autotür eingeklemmt wird und ihnen dabei ein Mann von einer Parkbank aus zulächelt, ist die Stimmung des Vaters noch schlechter.
Ein Wunder beim Laternenumzug
Am nächsten Tag sind beide spät dran zum Laternenumzug, aber dann geht es endlich los und Anton ist glücklich. Doch nur, bis er hinfällt und seine Laterne in einer Pfütze landet. Anton weint bitterlich und sein Vater trägt ihn zum Trösten zu einer Parkbank, wo sie den Mann von gestern wieder sehen. Dieser sieht, was passiert ist, und kippt den Inhalt aus der Dose, die er gerade in der Hand hält, aus.
Antons Vater ist schon wieder etwas genervt, sieht dann aber, dass der Mann mit einem Messer Löcher und einen Mond in die Dose schnitzt. So hat Anton eine neue Laterne! Er ist überglücklich und ist sich, nachdem er den Namen des Mannes gehört hat (Martin), dass St. Martin mit ihn seine Dose geteilt hat.
So gefällt es uns
Dieses Buch zum Thema Laternenumzug und St. Martin ist ein ganz Besonderes und gefällt uns wirklich sehr gut. Zum einen ist es nah am Alltag der Kinder. Der alleinerziehende (?) Vater hangelt sich gestresst zwischen Job und Kind, entschuldigt sich aber beispielsweise abends beim Kind, dass er gehetzt war. Das Kind freut sich unglaublich auf dem Laternenumzug, dann geht aber alles schief. Zum anderen wird hier mit Vorurteilen gespielt. Der Vater ist genervt von dem (obdachlosen?) Mann, aber dann stellt sich heraus, dass dieser für Anton die Teilnahme am Laternenumzug rettet. Anton ist Aussehen und Herkunft des Mannes, der Martin heißt, egal, für ihn ist er ein Held und vielleicht sogar St. Martin persönlich. 🙂 Für Kinder ab 3 Jahren ein wunderschönes Buch!
Johanna Lindemann, Stephan Pricken, Die schönste Laterne der Welt, Annette Betz Verlag.