„Fünf Fremde in Dusty Hill“

„Fünf Fremde in Dusty Hill“

Oktober 10, 2025 0 Von Maike

[Werbung] Schon beim ersten Blick auf das Cover von „Fünf Fremde in Dusty Hill“ war mir klar, dass ich dieses Bilderbuch lieben werde. Herrliche Western – Stimmung mit absolut, zauberhaften Illustrationen und einer wirklich ganz besonderen Geschichte, die man vielleicht auf den ersten Blick so nicht erwartet hätte.

Es geht um Vorurteile und Toleranz, Gruppendynamik und Ausgrenzung. Ohne Anleitung durch einen Erwachsenen ist das vielleicht nicht ganz leicht zu verstehen. Haben die Kinder es aber verstanden, ist es ein sehr guter Gesprächsanlass und lässt sich auch auf den eigenen Alltag anwenden. Obwohl wir hier wenig Text haben, empfehle ich es daher für Kinder ab 5 Jahren. Es lässt sich aber auch super und pädagogischen Kontext einsetzen.

An einem Tag, der eigentlich wie jeder andere war, kamen auf einmal fünf fremde Vögel in die kleine Wildweststadt. Die Bewohner, die schläfrig auf ihrer Veranda saßen, hatten so etwas noch nicht erlebt. Auch, dass diese Fremde im Saloon für sich einen Teller Wasser bestellten, war sehr ungewöhnlich. Die fünf erschraken, als sie Bill und Rob, ein Geier und eine Schlange, sahen und flogen aus dem Gebäude. Die Bewohner des kleinen Städtchens beäugten weiterhin alles sehr misstrauisch.

Dass die Vögel im Sand Baden wollten, wurde ihnen sofort verboten und eine Geldstrafe auferlegt. Und dass sie ein langes Seil in der Höhe spannten und sich darauf setzten, konnte man auch nicht zulassen. Warum flüsterten sie so? Wollten sie eine Bank überfallen? Die Bewohner versteckten sich in ihren Häusern, vernagelten die Fensterläden – und waren mehr als froh, als sie wieder davonflogen. Dass sie sich nicht verabschiedeten, fanden, alle passend zu ihrem seltsamen Verhalten.

Die Vögel kommen in die Stadt und werden von der ersten Sekunde an misstrauisch beäugt. Jeder Schritt wird verfolgt und hinter jeder Aktion wird etwas schlechtes vermutet – und das ohne Grund. Der Erzähler lässt uns in die gedankenwelt der Bewohner blicken und teilt uns mit, wie seltsam alles für ihn ist. Hier ist es nun an den lesenden Kindern, mit Hilfe der Illustrationen und ihres eigenen Intellektes, dieses zu lösen und zu sehen, wie falsch diese Vorurteile sind. Vielleicht wäre hier eine erklärende Doppelseite am Ende der Geschichte hilfreich gewesen, falls die lesenden Kinder/ die Erwachsenen nicht sofort darauf kommen. Die Illustrationen sind ein absolutes Highlight.

Please follow and like us: