„Weihnachtsspinnerei“ von Kai Pannen
[unbezahlte Werbung/Rezensionsexemplar] Kennt ihr die Geschichten rund um die Kreuzspinne Karl – Heinz und die Stubenfliege Bisy? Mit schrägem Humor und witzigen Illustrationen begeistern die Geschichten schon lange kleine und große Leser:innen ab 5 Jahren. Nun ist mit „Weihnachtsspinnerei“ der neunte Band der Reihe von Kai Pannen erschienen. Hier ist das Besondere, dass wir in die sehr unterschiedliche Kindheit der beiden schauen und beide Familien in den Tagen vor Weihnachten begleiten. Hier einmal der Hinweis: wenn die Kinder noch fest an den Weihnachtsmann/das Christkind glauben, passt das Buch wahrscheinlich nicht so ganz für euch.

Karl-Heinz findet es unfair, dass seine sechs Spinnengeschwister ihn als kleinsten der Familie immer ärgern. Er kann auch nichts dafür, dass er eher vorsichtig ist und nicht gerne im Mittelpunkt steht. Zu Hause gibt es oft Streit, um das Öffnen der Adventskalendertürchen oder um die frisch gebackenen Plätzchen. Die Geschwister schicken. Karl-Heinz los, und Plätzchen aus der Dose zu stehlen und sind ziemlich sauer auf ihn als das nicht gelingt. Zu dem sagen sie ihm immer, dass es den Weihnachtsmann gar nicht gibt und machen sich darüber lustig, dass er daran glaubt. Am Weihnachtstag beschließt Karl-Heinz das selbst in die Hand zu nehmen und verkleidet sich als Weihnachtsmann…

Die Stubenfliege Bisy ist da ganz anders. Er mag waghalsige Abenteuer und steht gerne im Mittelpunkt. Auch sein zu Hause unterscheidet sich von dem der Spinne. Er ist Einzelkind, muss nichts teilen und bekommt so viele Weihnachtssüßigkeiten wie er nur möchte. Seine Eltern sind stets besorgt um sein Wohl und erlauben ihm daher vieles nicht, weil es angeblich gefährlich sein könnte. Er langweilt sich oft und wünscht sich mehr Kontakt zu anderen Kindern. Leider stehen seine Eltern allen anderen Tieren kritisch gegenüber und möchten nicht, dass er mit Kellerasseln und Mistkäfern spielt. Am schlimmsten sind für sie aber natürlich die Spinnen.
An Weihnachten gibt es eine große Überraschung für Bisy. Er sieht, das nicht der Weihnachtsmann, die Geschenke bringt, sondern seine Eltern. Seine Oma erzählt ihm eine Geschichte über den Weihnachtsmann, um die Situation noch zu retten. Auch er hat am Weihnachtstag die Idee sich als Weihnachtsmann zu verkleiden und so durch die Gegend zu ziehen. Dabei trifft er auf Karl-Heinz…

Die beiden erleben eine ganz andere Kindheit. Der eine mit vielen Geschwistern und all dem, was damit zusammenhängt. Der andere als Einzelkind in einer sehr vorsichtig – ängstlichen Familie. Gerade Karl – Heinz tut einem beim Lesen schon etwas leid. Er bekommt ziemlich viele Sticheleien (und mehr) von seinen Geschwistern ab und kann die Zeit vor Weihnachten nicht so wirklich genießen. Bisy ist es eher langweilig und er hat fast zu viel Aufmerksamkeit und zu viele Dinge, so dass nichts mehr besonders ist. Beim Lesen kam dadurch bei mir leider kein wirkliches schönes Weihnachtsgefühl auf. Falls man das also von dem Buch erwartet, passt es nicht ganz so, auch wenn ein paar Momente dabei sind. Schön ist aber der gesellschaftskritische Anteil, vor allem im Hinblick auf Vorurteile gegenüber Fremden.