„Leos wilde Abenteuer: Mond- Fieber“ – Andreas Völlinger
Ich bin ja sehr dafür, bei Geburtstagen nicht immer nur Materielles zu verschenken. Klar möchten Kinder (und Erwachsene) auch etwas zum Auspacken haben, aber ein Erlebnisgeschenk kann auch ganz viel Freude bereiten. „Zeit statt Zeug“ – oder wie war der Spruch, der vor einiger Zeit durch die sozialen Medien ging. Das sieht auch die Tante von Leo in „Mond- Fieber“, dem neuen Buch von Andreas Völlinger, so und überrascht das Geburtstagskind mit einem Flug ins All! Und das ist natürlich super aufregend für alle Beteiligten. Leseanfänger*innen mit etwas mehr Übung haben daran auch ihren Spaß!
Das erlebt Leo auf dem Mond
Einen Tag nach seinem Geburtstag eilt Leo zu seiner Tante, die ihm noch eine Überraschung versprochen hat, die man aber nicht zu ihm bringen kann. Dort läuft er schnell neugierig in den Garten und auch Albert, der Haushaltsroboter der Tante kann ihn nicht davon abhalten. Leos Tante ist eine herausragende Erfinderin und immer für eine Überraschung gut. Unter einer großen Plane gut versteckt liegt ein großes metallenes Ei, das sich als Raumschiff entpuppt. Und damit möchte Tante Agnetha zusammen mit Leo einen kurzen Ausflug zum Mond machen – als Besonderheit zum Geburtstag.
Agnetha erklärt Leo eine ganze Menge über den Mond, aber auch Leo weiß schon von sich aus einiges. Mit dem besonderen, neu erfundenen Antrieb schaffen sie es sogar schon in zwei Stunden zum Mond. Schon der Flug ist super spannend, denn Leo muss mit der Schwerelosigkeit ganz schön aufpassen. Es gelingt ihm aber, durch die Luft fliegende Wasserperlen zu trinken und das macht wirklich Spaß. Dann ist es endlich so weit und die beiden landen auf dem Mond. Und mit der Tante betritt endlich zum ersten Mal eine Frau den Himmelskörper.
Zum Glück hat Agnetha zwei geniale Raumanzüge konstruiert und auch noch ein Fahrzeug erfunden, so dass die beiden sehr bequem den Mond erkunden können. Sie müssen sich erst einmal daran gewöhnen, dass man dort eher hüpfen muss wie ein Frosch. Sie finden den Landeplatz der ersten Mond- Mission, Fußspuren von Astronauten und auch eine Fahne, die dort noch steckt, aber mittlerweile weiß geworden ist. Weiß als Zeichen für den Frieden finden beide auch viel besser.
Sie schreiben ihre Namen noch in den Mondsand und wollen zurück zum Raumschiff fahren, da scheint der Roboter Albert einen Fehler zu haben. Er weiß nicht mehr so ganz viel von der Mission und seinem Roboterleben. Und auch das Mondmobil ist leicht beschädigt. Es folgt eine anstrengende Wanderung bis zum Raumschiff. Dort können sie dann mit etwas Glück und einem Ersatzteilfund alles so einrichten, dass sie sich auf den Rückweg machen können. Ein sehr aufregender Ausflug geht zuende.
So gefällt uns Leos Abenteuer
Die Geschichte rund um Leo, seine Tante und die Geburtstagsreise zum Mond ist ideal für Lesestarter, die grundsätzlich schon ganz gut lesen können, keine Lust mehr auf die typischen Erstlesebücher haben, aber noch etwas vor dickeren Büchern zurück schrecken. Witzig und spannend erzählt, beinhaltet sie zusätzlich viele Sachinformationen zum Thema Mond, Mondlandungen und Raumfahrt. Die Kapitel sind nicht allzu lang, es gibt viele schwarz-weiß Illustrationen und auch die Sprache ist leicht zu verstehen.
Leo und auch vor allem seine Tante sind beide super sympathisch. Hier gefällt es auch besonders gut, dass diese nun sehr selbstbewusst betont, dass sie endlich die erste Frau auf dem Mond ist und auch sonst eine spitzenmäßige Wissenschaftlerin ist. Ein tolles weibliches Vorbild. Ihr Neffe ist neugierig, hilfsbereit und – natürlich – von dem Geburtstagsgeschenk einfach sehr begeistert. Eine klare Leseempfehlung von uns, zum Selberlesen ca. ab der 2. Klasse, Vorlesen geht natürlich schon eher. 😉
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Andreas Völlinger, David Füleki (Illustration), Leos wilde Abenteuer: Mond- Fieber (Lesewelt Entdecker), Südpol Verlag 2020.