„Bruno Bratwurst und die tierisch wilde Meute (Bruno Bratwurst 1)“ – Janne Nilsson, Sandra Reckers
Wie sieht es bei euch aus, besteht bei euch große Hundeliebe oder seid ihr eher wahre Katzenfreund*innen? Oder ist es ganz egal, Hauptsache vier Pfoten und weiches Fell? Der tierische Protagonist in „Bruno Bratwurst und die tierisch wilde Meute„* von Janne Nilsson und Sandra Reckers mag Katzen nicht so wirklich. Kein Wunder, er ist ja auch ein stattlicher Hund, der ständig sein Revier vor umherschleichenden Katzen verteidigen muss. Als dann noch eine ganze Großfamilie von Streunerkatzen in seine (!) Garage einzieht, reicht es ihm! Da muss er zusammen mit seiner Bande etwas unternehmen.
Die gefährlichste Hundebande der Stadt
Bruno ist meist ziemlich langweilig. Einmal am Tag kann er ganz gut den Postboten erschrecken, aber ansonsten liegt er viel mit dem gemütlichen Boxer Bubi von nebenan auf der Fußmatte vor dem Haus. Doch dann hat er einen Plan: er möchte ein neues Leben haben, ein gefährliches, eines in einer Hundebande, vor der sich die ganze Stadt fürchtet. Und nicht nur die, sondern auch die nervige Nachbarskatze. Bubi ist nicht ganz überzeugt, weil das doch ein wenig anstrengend klingt. Aber was macht man nicht alles für Freunde… Er stimmt schließlich doch zu und sie überlegen, wen man alles in diese Bande aufnehmen könnte. Ein paar Hunde fallen ihnen ein, aber eins ist klar: keine Katzen! Auch nicht Sissi, die Bruno irgendwie komischerweise ziemlich gerne mag und die auch unbedingt dabei sein möchte – selbstbewusst, wie sie ist.
Es bleibt aber gar nicht so viel Zeit, um darüber nachzudenken, denn in der Nachbarschaft passieren merkwürdige Dinge. Im Gewächshaus liegen alle Blumentöpfe zerstört auf dem Boden und jeden Morgen liegt ein toter Fisch auf dem Gehweg vor Brunos und Bubis Haus. Leider stammen diese aus dem gepflegten Gartenteich der Nachbarn und die sind darüber überhaupt nicht erfreut. Und dann schauen immer wieder grüne Augen durch die Hecke zu ihnen hinüber und eine unbekannte schwarze Katze läuft die Straße entlang. Als die dann noch mit einer ganzen Großfamilie auftaucht und die von Brunos Menschen in der Garage einquartiert wird, reicht es ihm endgültig. Die Gründung der Bande wird voran getrieben, Dackel Balduin als drittes Mitglied angeworben und zusammen ein Plan geschmiedet, wie man die Katzen vom heimischen Grundstück vertreiben kann. Doch es kommt natürlich alles anders – das müsst ihr aber selbst lesen.
Was ein Hund sich so denkt
Die Geschichte wird sehr erfrischend und humorvoll aus der Sicht des Hundes Bruno erzählt – und der hat auf Vieles keine Lust mehr. Er schimpft und meckert den lieben langen Tag ganz schön herum. Sei es über die „Matschkrötenkatze“ von nebenan oder das „Weichei“ Bubi, der gar nicht so überzeugt von den gefährlichen Plänen seines Freundes ist. Im Herzen ist Bruno aber ein ganz Guter, das wird gegen Ende klar, als er vom Schicksal der Streunerkatzen hört und dann auch überzeugt ist, dass ein Zusammenleben gut möglich ist. Die Geschichte ist witzig und hat mehrere – zumindest für jüngere Leser*innen unerwartete – Wendungen. Die Kapitel sind nicht allzu lang und zahlreiche witzige schwarz- weiß Illustrationen sind auch dabei, so dass es sich schon gut ca. ab der 3. Klasse selber lesen lässt. Vorlesen geht natürlich schon deutlich eher. Die Reihe um Bruno und seine Freunde geht schon weiter, mit „Bruno Bratwurst und der SPECKtakuläre Würstchenraub“ ist Teil 2 schon erschienen. Ein witziges Leseerlebnis für alle Hundefreund*innen.
Janne Nilsson, Sandra Reckers (Illustration), Bruno Bratwurst und die tierisch wilde Meute (Bruno Bratwurst 1), Ars Edition Verlag 2021.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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