„Das Neinhorn und die Schlangeweile“ -Marc -Uwe Kling, Astrid Henn
Kaum ein Buch hat vor zwei Jahren so eingeschlagen wie „Das Neinhorn“ von Marc – Uwe Kling und Astrid Henn. Ich weiß, dass sich daran auch zum Teil die Geister scheiden und manche den ganzen „Hype“ nicht nachvollziehen können. Wir sind aber tatsächlich große Fans und die Kinder lachen auch beim hundertsten Lesen herzlich über den Wortwitz und die herrlich schrägen Charaktere. Nun ist mit „Das Neinhorn und die Schlangeweile“ der zweite Teil erschienen, der mit einem Streit zwischen Neinhorn und Königsdochter beginnt.
Na, Langeweile? Was kann man da bloß machen?
Warum sie den Streit angefangen haben, wissen beide tatsächlich gar nicht mehr. Auch der Versuch des Wasbären, beide mit einem extra mitgebrachten Lutscher zu beruhigen, schlägt fehl. Das genervte Neinhorn beschließt, den Herzwald und die Freunde für eine Zeit zu verlassen. Es läuft und läuft, bis es in einen dichten Dschungel kommt und dort von einer Schlange angesprochen wird. Sie stellt sich als Schlangeweile vor und fragt das Neinhorn, ob ihm denn auch sooo langweilig sei. Gemeinsam überlegen sie nun, was man denn alles machen könnte, damit ihnen nicht mehr langweilig ist. Wettrennen, Zungenbrecher ausdenken, Detektiv spielen oder ein Floss bauen?
Auf all das hat die Schlangeweile keine Lust. Während sie weiter überlegen, schlängelt sie sich nach und nach mehr um den Körper des Neinhorns, bis ihm das wirklich zu viel wird („mein Tanzbereich – dein Tanzbereich“) und es weiter geht. Es steigt hoch bis in den Schnee des wunderlichen Vulkans, wo es wirklich wunderschön ist. Wenn doch nur seine Freunde da wären, am besten mit einem Schlitten im Gepäck. Ob sie doch noch eine gute Beschäftigung finden und sich vertragen? Lest selbst!
Bilderbuchspaß mit besonderem Humor
Teil zwei ist ein wenig länger als der erste Band und kommt mit eine großen Ausklappseite daher. Auch hier ist wieder nicht alles rosarot – freundlich – moralisierend und das ist auch gut so. Es wird gestritten, sich gelangweilt, ordentlich geschimpft und sich auch wieder vertragen. So wie es im wahren Leben nun mal auch läuft. Die hier neu hinzugekommenen Schlangeweile und das Problem, eine Beschäftigung zu finden, die allen genehm ist, trifft sicherlich die Herzen viele Eltern. Mit ihrem Sprachfehler ist sie sehr amüsant, aber auch nicht ganz einfach zu lesen. Der Wortwitz kann wieder Kleine und Große begeistern, auch wenn der eine oder andere Spruch vielleicht mehr etwas für letztere ist. Der Nahund und das Wasbär spielen in diesem Buch nur eine Nebenrolle, sind aber darin auch wieder ganz liebenswert.
Am Ende gibt es so einiges als Zusatz zur Geschichte. Ein Auszug aus dem Freundschaftsbuch des Neinhorns, in dem sich die Schlangeweile verewigen durfte, ein Schleiterspiel und natürlich wieder neue Tiere mit wunderbar genialen Namen (mein Favorit: die Hygiäne). Man kann sogar ein paar Zwergvögel dabei unterstützen, ihre Mützen zu suchen, die überall im Buch verteilt sind. Die Illustrationen von Astrid Henn sind natürlich wieder schnickeldi – schnuckelig süß! Wir empfehlen das Buch für Kinder ab 4 Jahren, aber auch Grundschulkinder amüsiert es noch herrlich.
Marc -Uwe Kling, Astrid Henn, Das Neinhorn und die Schlangeweile, Carlsen Verlag 2021.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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