„Der Happaflapp reist in den Müthenwald“ – Michael Engler, Barbara Scholz

„Der Happaflapp reist in den Müthenwald“ – Michael Engler, Barbara Scholz

Februar 18, 2021 2 Von Maike

Einen richtigen Freund, mit dem man alle Erlebnisse teilen kann und nie mehr ungewollt alleine ist – das ist doch etwas, das sich fast alle wünschen. So geht es auch dem kleinen Happaflapp, der ganz dringend auf der Freundessuche ist, nachdem er einmal davon gehört hat. Wenn er doch zumindest wüsste, wie so ein Freund aussieht und wie man ihn findet – das wäre schon eine große Hilfe. Er zieht also los und sucht – zum Glück nicht alleine. Und diese Reise zu begleiten macht so viel Spaß, dass „Der Happaflapp reist in den Müthenwald“ von Michael Engler und Barbara Scholz schon jetzt zu unseren liebsten Vorlesebüchern für Kinder ab 5 Jahren gehört.

Auf abenteuerlicher Suche nach einem Freund

Plötzlich alleine auf dem Berg

An einem Herbsttag wacht der kleine Happaflapp auf und merkt, dass alle Artgenossen von ihm verschwunden sind. Sie sind wie jedes Jahr wegen der kommenden kalten Jahreszeit weggeflogen und haben ihn dort gelassen, weil er als einziger noch nicht fliegen gelernt hat. Natürlich ist er traurig und möchte nicht den Winter alleine auf seinem Berg verbringen – ist doch klar. Er hat schonmal die großen Happaflapps von Freunden reden hören, mit denen sei man nie alleine. Das hätte der Kleinen auch gerne! Also wagt er den gefährlichen Abstieg von seinem Berg und macht sich auf in den Wald, um zu schauen, ob dort vielleicht ein Freund zu finden ist.

Bekanntschaften im Wald

Dort unten trifft er als ersten auf den Bären Tatz, mit dem er in ein Gespräch kommt, nachdem er ihm versichert hat, dass Bären keine Happaflapps fressen. Tatz ist sehr nett und bietet ihm sowohl eine Übernachtung in seiner Höhle als auch Mithilfe bei der Suche nach einem Freund an. Er ist sich recht sicher, dass man im Müthenwald so etwas finden könnte. Eine Sache ist dem Bären auch noch wichtig: seine neue Bekanntschaft braucht einen Namen und die Wahl fällt auf Flapp.

Gemeinsam gehen sie nun weiter durch den Wald, bis sie auf die Füchsin Rothaar treffen, die sich sehr für die Fische in ihrer Hand interessiert. Sie wirkt auch sehr nett und sie verabreden sich zum Essen in der wunderschönen Höhle der Füchsin. Doch dort geschieht ein Unglück: beim Würzen der Fische muss Flapp plötzlich niesen und stößt einen kleinen Feuerstrahl auf (Happaflapps können nämlich Feuer spucken, nur Flapp noch nicht so richtig). Die schöne Höhle brennt ab, Rothaar ist nun ohne Zuhause.

Ab in den Müthenwald

Die Füchsin beschließt nun, sich den beiden bei der Suche nach einem Freund anzuschließen, auch wenn sie ebenfalls keine Ahnung hat, wie so einer aussehen soll. Zudem schlägt sie noch vor, den Dachs Schnieke mit in ihr Team zu holen, da er den Weg zum sagenumwobenen Müthenwald am besten kennt. Mit ein wenig Überredungskunst und einer schlauen Idee, um dessen Höhle vor Nachmietern zu schützen, holen sie den Dachs tatsächlich auch in ihre Gruppe. Nun geht die Reise zum Müthenwald, in dem die Freunde vermutet werden, nun aber richtig los.

Die vier schlagen sich durch einen seltsamen Nebel, sprechen mit Röhrenkrabblern und müssen einen Spinatsee überwinden. Hierbei können ganz zufällig Kletten aus Rothaars Fell helfen, und zwar nicht nur ihnen. Sie müssen über Knallerbsenfelder hinweg, ohne einen Drachen zu wecken (was natürlich nicht funktioniert) und bekommen von Trauerweiden einen ganz besonderen Tipp, wie man einen Freund finden kann. Ob ihnen das nich gelingt?

Ist das nicht ein tolles Vorsatzpapier?

Eine liebenswerte Vorlesegeschichte

Als allererstes begeistern konnten und die vielen farbigen und großflächigen Illustrationen sowie die Karte, die vorne wie hinten im Buch zu finden ist. Auf dieser kann man nicht nur die Charaktere des Buches schon einmal kennen lernen, sondern auch die Reise der Gruppe bis ins Herz des Müthenwaldes nachvollziehen. Auch bei den Kindern kam das wirklich sehr gut an und es musste auch während der Lektüre und auch danach immer wieder auf diese Karte geschaut werden. Aber auch die weiteren Illustrationen sind definitiv ein Highlight!

Die Geschichte rund um den kleinen Happaflapp, der so gerne einen Freund finden würde, ist einfach liebenswert, witzig und kreativ. Man fiebert von Beginn an mit und möchte dem Kleinen spätestens bei der Hälfte des Buches zurufen, dass er doch schon längst Freunde gefunden hat. Aber für die Erkenntnis braucht es bis zu Schluss, was man wirklich gerne verfolgt. Nicht nur die vier Freunde, sondern auch die vielen anderen Wesen des Müthenwaldes können begeistern. Die Röhrenkrabbler, die schwer an Klischee- Beamte erinnern, die Lieberbiber, die eigentlich lieber nichts machen würden oder auch der Lachdrache, der sich auch nach Zuneigung sehnt. Auch wenn Flapp am Ende fündig geworden ist, würden wir uns sehr über weitere Abenteuer im Müthenwald freuen – da gibt es doch bestimmt noch etwas zu entdecken. Wir empfehlen dieses wundervolle Buch für Kinder ab 5 Jahren, vielleicht bei geübten Zuhörer*innen schon etwas eher. Den Achtjährigen konnte es hier auch noch verzaubern.

Wenn euch das gefällt, dass schaut euch mal „Ein Freund wie kein anderer“ an. Das wäre bestimmt auch etwas für euch.

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Michael Engler, Barbara Scholz, Der Happaflapp reist in den Müthenwald, Baumhaus Verlag 2021.

Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.

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