„Die Glitzerbande hilft immer. Leider wird es dann meist schlimmer“
Es gibt Bücher, bei denen weiß man schon mit einem Blick auf den Titel und das Cover: Das muss ich mir anschauen. So war es definitiv bei „Die Glitzerbande hilft immer. Leider wird es dann meist schlimmer“, geschrieben von Rüdiger Bertram und illustriert von Sonja Kurzbach. Die vier Freund*innen Felix, Ella, Franz und Luna – also die ganze Glitzerbande – sehen nicht nur genial aus, sondern helfen auch Kindern in der Not. Also sie versuchen es zumindest.
Die vier Helfer in der Not – so zumindest der Plan
Die vier sind auf einem Regenbogen zuhause, auf dem es natürlich (!) auch immer ganz viel Glitzer gibt. Dort vertreiben sie sich den Tag, bis Ellas Horn anfängt zu zittern. Das ist ein Signal für ein Kind in Not! Natürlich muss die Bande dann los in Richtung Erde, damit die Hilfe schnell ankommt. Sie müssen dieses Mal in ein Kaufhaus, in dem ein Kind seine Eltern verloren hat. Sie scheuen keine Mühe und keinen noch so schwierigen Weg und kommen bald am Ort des Geschehens an. Zwischen all den Lichtern und Geschäften finden sie bald ein Kind, das dort alleine steht und weint. Doch dieses Kind hat niemanden verloren, sondern ist nur traurig, weil es kein Handy bekommen hat.
Zum Glück steht an der nächsten Ecke Kai, der sowieso schon ein großer Fan der Glitzerbande ist und sich nun über die angebotene Hilfe freut. Die vier Tiere beschließen, dass sie sich aufteilen und das ganze Kaufhaus nach den Eltern durchsuchen. Das Lama geht in die Sportabteilung und findet sich bald schon auf dem Trampolin und einem Heimtrainer wieder. Faultier Franz besucht zunächst die Lebensmittelabteilung und freut sich über die vielen Teller mit Probierhäppchen. Satt und zufrieden schaut er noch in bei dem Betten und Matratzen nach Kais Eltern, wo er recht bald einschläft. So ergeht es auch den anderen Tieren.
Weder in er Spielzeugabteilung noch bei den Kosmetikartikeln sin die beiden zu sehen. Dafür entdecken sie aber viele andere spannende Dinge wie Plüschtiere und Nagellack. Warum aber am Ende die Sprinkleranlage im Kaufhaus anspringt, einige Erwachsene sehr sauer sind und Kai letztendlich die Glitzbande per Lautsprecher ausrufen lässt, müsst ihr selbst lesen!
Chaotisch und liebeswerte – großer Lesespaß
Mit sehr viel Ironie und Witz sorgt die Glitzerbande für eine große Portion Chaos. Die vier Freunde haben die einen oder anderen Spruch auf Lager und können sich auch schon mal streiten. Mit Klischees wird auf eine lustige Art gespielt. So spießt das Einhorn aus Versehen mit seinem Horn Hüte und Fahrradreifen auf und ist gar nicht immer so elegant, wie es gerne wäre. Das mit dem Helfen gelingt auch nicht wie geplant und so ist es am Ende das Kind, das die Tiere sucht! Ein kleines bisschen haben sie dann doch bei der Suche nach den Eltern geholfen, aber anders als erwartet. Das Buch ist durchgehend und großflächig farbig illustriert. Die Illustrationen sind ebenso witzig wie liebenswert, so dass das Buch auch wunderbar geeignet ist, um Kinder zum Lesen zu motivieren, die sich eher noch nicht so ans Buch trauen. Wir empfehlen es zum Selberlesen für geübte Zweitleser*innen, Vorlesen geht natürlich schon eher.
Rüdiger Bertram, Sonja Kurzbach, Die Glitzerbande hilft immer. Leider wird es dann meist schlimmer, Südpol Verlag 2022.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.