„Emmas Einhorn“ – Briony May Smith
Es gibt Kinderbücher, die eine ganz besondere Atmosphäre ausstrahlen. Die es schaffen, die Leser*innen an einen anderen Ort zu zaubern und mit der Geschichte ein wohlig – warmes Gefühl im Herzen zu hinterlassen. Genau das schafft das neue „Emmas Einhorn“* von Briony May Smith, das uns mitten in die schottischen Highlands hinein versetzt. Dorthin ist Emma mit ihrer Familie umgezogen und fühlt sich zunächst ein bisschen alleine – aber zum Glück nicht lange.
Eine unerwartete Freundschaft
Weil das Haus noch ganz leer ist und die Eltern Kiste um Kiste hinein tragen, geht Emma eine Runde in der Nähe spazieren. Bis zum großen Stein darf sie durch die Heidelandschaft gehen, von wo sie einen atemberaubenden Blick auf das Meer hat. Der Wind wehte und am Himmel zogen Wolken vorüber – und Einhörner! Emma war sich sicher, so etwas gesehen zu haben und läuft schnell zu ihren Eltern zurück. Auf dem Weg entdeckt sie ein Einhornbaby, das sich in einem Busch verfangen hatte. Sie nimmt es mit und zeigt es ihrer Oma, die schon immer in der Gegend wohnt. Diese wundert sich nur ein wenig und berichtet ihr alles, was sie über diese Wesen weiß.
Einhörnern fliegen am Ende des Sommers davon, um am ersten Tag des Frühlings wiederzukehren. Da sie nur Blumen fressen, fahren sie schnell zum nächsten Gärtner in der Stadt und besorgen alles, dass es bei ihnen einziehen kann. Die Eltern freuen sich und der Vater hilft dabei, nachts vom Mond beschienenes Wasser zum Trinken zu sammeln. Emma und ihr Einhorn erleben nun alles zusammen. Die ersten Kastanien, die leuchtenden Sterne am Himmel und Fangen Spielen mit den Wellen am Strand.
Sie beobachten die Regentropfen am Fenster, schmücken den Weihnachtsbaum, bauen Schneeeinhörner und freuen sich über die ersten warmen Sonnenstrahlen am Ende des Winters. Und dann kommt der Frühling, den Emma so gar nicht herbeigesehnt hat. Am ersten Frühlingstag fliegen die vielen Einhörner wieder über den Himmel und mit ihnen die Mutter des Jungen. Emma umarmt ihr Einhorn ein letztes Mal und es zieht mit den Seinen los. Die Tage vergehen, Emma findet neue Freunde und hat im nächsten Frühjahr eine weitere Begegnung: ein mittlerweile großes Einhorn schaut ihr tief in die Augen, bevor es über die Heide davon galoppiert.
Herzerwärmende Geschichte über die Kraft der Fantasie
Das wunderschön illustrierte Bilderbuch hinterlässt nach der Lektüre ein wohlig warmes Gefühl. Man begleitet Emma, die zunächst aufgrund des Umzuges ein wenig unsicher ist. Aber dann trifft sie ihr Einhorn und schafft es mit ihm zusammen, und der Unterstützung ihrer Familie, sich nach und nach in die neue Umgebung einzufinden. Das Haus wird gemütlicher und die Schönheit der Natur kann sie beeindrucken. Als es dann Zeit ist, das Einhorn ziehen zu lassen, scheint Emma bereit dafür – und hat bald andere Gesellschaft durch eine neue Freundin. Die Leser*innen bleiben mit der Frage zurück, ob das Einhorn wirklich war oder ob es dies nur in Emmas Fantasie gab. Für die Kinder ist die Antwort wahrscheinlich klar! 😉
Die Illustrationen schaffen eine ganz bezaubernde Atmosphäre und transportieren die Farben und das Licht der Highlands auf besonders schöne Art. Ein Bilderbuch zum immer wieder Anschauen für Kinder ab 3 Jahren.
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Briony May Smith, Emmas Einhorn, aus dem Englischen von Steffi Kress, Esslinger Verlag 2021.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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Heute möchte ich mich einmal für all die tollen Buchvorstellungen bedanken. Ich arbeite als Erzieherin in einer Kita und habe schon einige Bilderbücher für die Kinder gekauft. Eure Art die Bücher vorzustellen ist sehr hilfreich und macht neugierig. Gerne hätte ich mehr aktuelle Vorschläge zu den Bereichen Spielen und Leben mit Kindern. Bitte macht weiter so. Vielen Dank Gaby
Ach, wie schön. Über so ein Lob freuen wir uns wirklich sehr. Solche Vorschläge würden wir auch noch gerne einbauen, wir arbeiten daran.:) Viele liebe Grüße, Maike