„Ja & Nein. Ich sag, was ich (nicht) mag“ -Pauline Oud
Selbstbestimmung, eigene und fremde Grenzen, Umgang mit anderen, „Mein Körper gehört mir“ – wichtige Themen bei der sozialen und emotionalen Entwicklung schon bei Kitakindern. Mit kurze Szenen aus dem Kinderalltag und altersgerechten Erklärungen bietet das neue „Ja & Nein. Ich sag, was ich (nicht) mag“ von Pauline Oud viele Gesprächsanlässe hierzu.
Kinder stärken!
Ganz am Anfang werden die wichtigsten Grundlagen geklärt: Wann sage ich Ja und wann Nein? Wenn etwas weiter gehen soll, man eine Sache tun möchte oder etwas gefällt: Ja! Und wenn ein Kind etwas nicht mag oder es aufhören soll, darf es klar und deutlich Nein sagen. Zum „Ja“ passen viele Dinge, die sich für die jeweilige Person schön anfühlen. Das kann ganz unterschiedlich sein: wenn man gekrault wird, jemand ein Buch vorliest oder man ein Tier streichelt. Aber ebenso gibt es Vieles, das man gar nicht mag. Das kann z.B. sein, wenn man geärgert wird, Schmerzen hat oder sich verlaufen hat.
Manchmal ist es aber gar nicht so einfach, was die richtige Reaktion ist. Natürlich würde man gerne sofort mit dem Freund zum Spielen mitgehen, aber besser ist es, vorher jemandem Bescheid zu sagen. Und bei Fremden? Da geht man am besten gar nicht mit, auch wenn es noch so toll klingen mag. Beim Zähneputzen klingt es aber ganz verlockend, nein zu sagen. Oder wenn Schlafenszeit ist oder man Medizin nehmen muss. Manches muss man aber trotzdem machen, weil es gut für einen ist. Und wieder anderes, das sich wie Ja anfühlt, macht man besser, wenn man alleine ist, weil andere sich nicht gut dabei fühlen bzw. das nicht sehen möchten.
Die Bedürfnisse anderer müssen bei den eigenen Handlungen auch immer bedacht werden. Man darf andere nicht einfach überall anfassen, etwas Gemeines sagen. Genauso darf man klar sagen, wenn man etwas selbst nicht möchte. Mal ist Kuscheln schön, zu einer anderen Zeit mag man es gar nicht. Und auch sonst darf einen nicht einfach jede Person anfassen. Laut und deutlich „Nein!“ zu sagen, muss man lernen und sich trauen, aber es ist ganz wichtig.
„Ja“ und „Nein“ – Sagen, was man möchte
Am Ende des Buches gibt es noch einige Übungs- und Suchseiten, bei denen die Kinder das Gelernte anwenden können, sowie eine Übersicht über wichtige Regeln zu dem Thema. Über ein paar der insgesamt im Buch aufgelisteten Verhaltensregeln kann man wahrscheinlich streiten. Auch wenn es freundlich ist, muss man (bei uns) nicht unbedingt jemandem die Hand geben bzw. sich verabschieden. Und auch ist es gar nicht so schlimm, wenn ein Kind mal laut pupsen muss, wenn andere dabei sind. Sonst findet man hier aber viele lebensnahe Erklärungen. Einer der Schwerpunkte liegt auf der Missbrauchsprävention sowie der Botschaft, dass jedes Kind ein Recht am eigenen Körper hat. Bei den vielen farbigen Illustrationen wird viel Wert auf Vielfalt und Klischeefreiheit gelegt.
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Pauline Oud, Ja & Nein. Ich sag, was ich (nicht) mag, aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann, Coppenrath Verlag 2021.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.