„Klippo. Der Junge, den es nicht geben durfte“
Mögt ihr spannende Abenteuergeschichten mit vielen Geheimnissen, überraschenden Wendungen und besonderen Persönlichkeiten, die auch noch eine interessante Entwicklung durchmachen? Dann schaut euch mal „Klippo. Der Junge, den es nicht geben durfte“ von Tobias Goldfarb an. Eine mysteriöser und klug erzählter Roman über einen Jungen, der auf der Suche nach Antworten zu seiner Herkunft und seinem Jetzt ist und dabei einige Rätsel lösen muss. Das passt für Kinder ab ca. 10 Jahren.
Klippo ist mehr als verwirrt, als seine Eltern ihn mitten in der Nacht aus dem Bett holen und ihm mitteilen, dass sie in aller Eile fliehen müssen. Vor ihrem Leuchtturm wartet schon eine Kutsche zusammen mit einem unbekannten Mann, der bei der Flucht hilft. Bald schon sieht der Junge, der im letzten Moment noch sein geliebtes Hermelin Red mitnehmen kann, welche Gefahr ihnen droht. Eine Gruppe Salpeter – Krieger ist mit ihrem besonderen Eisenschiff an ihre Küste gekommen und greift sie nun mit Feuermaschinen an. Deren berühmter und gefürchteter Anführer Schiefbart ruft immer wieder Klippos Namen sowie das Wort „Rache“.
Mit Müh und Not gelangt die kleine Gruppe zu einem Ruderboot, mit dem sie sofort in See stechen. Ihr Ziel ist die sagenumwobene Insel Narum Rok, die stets unsichtbar im Nebel liegt und deren Standort kaum jemand kennt. Dort wollen sie sich vor den Salpetern verstecken. Während der aufregenden Überfahrt erfährt Klippo vom Kapitän ein besonderes Geheimnis. Seine Eltern sind Spione des Königs – keine Händler, wie er angenommen hatte – und arbeitet stets im Geheimen.
Laut Gesetzt dürfen sie kein Kind haben, weshalb sie auch Klippo bisher vor der Öffentlichkeit versteckt gehalten haben. Nachdem Schiefbarts Tochter bei einer ihrer Missionen unglücklicherweise ums Leben gekommen ist, möchte dieser nun Rache – und Klippo das Leben nehmen. Endlich auf Narum Rok angekommen, hat Klippo einen Wunsch: Er möchte sich nicht mehr verstecken, sondern Abenteuer erleben, selbst bestimmt leben und sein Wissen nicht nur durch Bücher erlangen. Auf der Insel trifft er das Mädchen Nessi, das auch ein Geheimnis verbirgt.
Schon der Einstieg in die Geschichte ist rasant und lässt einen das Buch kaum aus der Hand legen. Klippo ist ein kluger Junge, der seine Bildung rein aus Büchern und nicht aus selbst Erlebtem gewonnen hat, Dabei wünscht er sich so sehr, ein richtiges Abenteuer zu erleben und mehr als seinen Leuchtturm und die Felsen darum herum zu sehen. Mutig, neugierig und selbstbewusst startet er in den neuen Lebensabschnitt und kann bald nur stauen, was ihn erwartet. Eine fesselnde Geschichte mit einem angenehmen, lockeren Erzählstil. Die Kapitel sind schon etwas länger. Das kleine Hermelin am unteren Seitenrand, das als Daumenkino fungieren kann, ist eine optische Besonderheit.
Tobias Goldfarb, Klippo. Der Junge, den es nicht geben durfte, Thienemann Verlag 2024.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
