London mit Kindern – ein Reisebericht
Jetzt komme ich endlich dazu, alles über unseren kleinen Londonurlaub aufzuschreiben. Einige von euch haben schon lange darauf gewartet und hier kommt er endlich, der ausführliche Post!
Wir haben für die Reise die Fasnachtsferien genutzt, ergo waren wir im Februar dort. Wettertechnisch hatten wir sehr viel Glück und traumhafte Tage, abgesehen von ein bisschen Wind. Regen haben wir nur am Abreisetag ein paar Tropfen gehabt. Wir können also London im Winter definitiv empfehlen!
Angereist sind wir mit dem Flugzeug, das war für uns die günstigste Option. Es gibt aber eine tolle Zugverbindung von Paris, die definitiv nachhaltiger ist und eventuell auch billiger, wenn man früher dran ist mit buchen. Wir sind am Heathrow Airport angekommen und haben von dort den Heathrow Express in die Innenstadt genommen. Je nachdem wo man hinmuss, gibt es aber auch die billigere U-Bahn. Übrigens brauchen sowohl Kinder als auch Erwachsene einen Reisepass um nach GB einreisen zu können!
Übernachtet haben wir im Premier Inn in Farringdon und waren sehr zufrieden damit. Wir hatten alles, was wir brauchen, das Zimmer war sauber und ausreichend groß für den Preis. Unseres lag in der Nähe der St. Pauls Cathedral, es gibt aber auch Hotels der gleichen Kette, die noch zentraler liegen. Im Bild seht ihr noch andere Hotels, die ihr uns damals vorgeschlagen habt – ich hab alle recherchiert und finde sie im Preislevel sehr unterschiedlich und einige deutlich zu teuer. Das muss ja aber jeder zum Glück für sich entscheiden.
Wir waren übrigens zu viert unterwegs, die Kinder sind 5 und 9. Im Hotelzimmer hatten wir ein Doppelbett und zwei Einzelbetten nebeneinander. Frühstück hätte es gegeben, wir haben uns aber für auswärts Essen entschieden. Kinder sind hierbei im Hotel aber kostenlos!
Frühstück gab’s häufig bei M&S Food, dort kann man Backwaren, Obst, aber auch Kaffee kaufen und am Fenster sitzen und Busse und Menschen beobachten. Manchmal waren wir auch in Cafés – das ist aber deutlich teurer. Wir haben meist für den spontanen Hunger der Kids auch gleich Äpfel und Bananen oder ein Sandwich gekauft. Denn Kinder haben immer Hunger, vor allem wenn sie viel laufen müssen.
In unserer Zeit dort haben wir wirklich unglaublich viel klassisches Sightseeing gemacht. Ich selbst war vor Jahren schonmal in London, der Rest der Familie noch nie oder nur auf Durchreise. Daher standen alle großen Sehenswürdigkeiten auf unserer Liste. Hier haben wir vorab übrigens mit den Kindern Bücher gelesen, die England – Maus geguckt und einfach so recherchiert und über London gesprochen, sodass sie auch selbst Wünsche zu Aktivitäten und Ausflügen äußern könnten.
Der erste Tag in London
Am ersten Tag haben wir uns zunächst einfach ein bisschen treiben lassen. Wir hatten von einem Paddington Paw Trail gelesen, den wir gerne laufen wollten – leider haben wir ihn trotz Karte nicht vollständig gefunden und waren jetzt auch nicht so begeistert von den Gegenden durch die er führt. Etwas ernüchtert sind wir danach also in den Doppeldecker – Bus gestiegen und zur Tower Bridge gefahren. Das Ticket haben wir spontan online gebucht und das würden wir euch auch empfehlen. Bei den meisten Attraktionen war es gut vorab auf dem Handy ein Ticket zeigen zu können, bzw. teilweise konnte man vor Ort auch keins kaufen. Für die Tower Bridge haben wir ein Familienticket für ca 30 Pfund genommen. Dieses Ticket erlaubt euch, in die Brücke und die Maschinenräume zu kommen und über den berüchtigten Glasboden zu laufen.
Danach sind wir übrigens völlig ko essen gegangen und ins Hotel zurück – ohne Power Nap ging in diesem Urlaub nix! Und abends haben wir meist noch eine kleine Runde gedreht und was gegessen.
Bus und Tube fahren in London
Beides ist absolut unkompliziert. Kinder bis 11 Jahre sind kostenlos und dürfen mit den Erwachsenen zusammen durch die Absperrungen gehen. Das finde ich richtig gut und kenne es so aus keiner anderen Stadt! Wir Großen haben jeder eine Kreditkarte genutzt, um die öffentlichen Verkehrsmittel zu nutzen. Die Kreditkarte (Visa, Master, meine Debit hat nicht funktioniert) wird aufgelegt beim rein – und rausgehen und berechnet automatisch den Preis. Es gibt eine Deckelung für den Tag, die bei ca 9 Pfund liegt, es wird also nie teurer als das!
Der zweite Tag in London
An diesem Tag sind wir zu Fuß Richtung Somerset Haus gestartet bei dem Kunst aufgebaut war, die die Kinder gut zum Auspowern nutzen konnten – eine Spirale, die die Entfernungen zu verschiedensten Orten auf der Welt, aber auch zu Sternen oder Planeten mit Hilfe von Verkehrsschildern gezeigt hat. Auf dem Weg haben wir uns treiben lassen, tolle Gebäude aus der viktorianischen Zeit fotografiert und sind dann bis zum Buckingham Palace gekommen, haben aber mit dem Bus ein Stück abgekürzt. Unterschätzt die Strecken nicht, es ist oft weiter als man denkt! Dort war zufällig gerade Wachablösung, die wir aber eher unspektakulär fanden und eh nur aus der Ferne bewundern konnten. Im Sommer kann man in den Palast mit einer Führung auch rein, im Winter ist er für Touristen gesperrt.
Weiter ging es zu Hamley’s, dem größten Spielzeugladen, den wir je gesehen haben. Den Besuch dort hatten wir den Kindern vorab versprochen und es war ein Highlight. Wir waren allerdings hinterher alle restlos reizüberflutet – macht es nur, wenn ihr halbwegs unempfindlich seid. Überall stehen Verkäufer, die Spielzeug präsentieren, man darf alles ausprobieren, es läuft Musik und natürlich diskutiert man häufiger, was alles gekauft wird. Wir hatten vorher ein Budget bzw konkretes Spielzeug festgelegt. Kinder bekommen dort kostenlos bunte Haarsträhnen, Nagellack und bestimmt noch anderes Tolles!
Hier war das Highlight dann der Build-A-Bear Shop, wo beide Mädels sich einen Gryffindor – Teddy zusammengestellt haben.
Der dritte Tag – Ausflug ans Meer
Für uns stand fest, ein Tag am Meer muss sein, wenn wir schon so nah dran sind! Also haben wir uns nach kurzer Recherche für das kleine Städtchen Herne Bay entschieden und Tickets für den Zug (ca 80 Pfund zu viert, hin und zurück) gekauft. Hier ging leider ein ziemliches Chaos los, denn unser Ticket galt gar nicht für den geplanten Zug… In jedem Fall unsere Empfehlung: kauft das Ticket am Schalter und nicht am Automaten! Uns hat es viele viele Nerven, unnötiges Warten und jammernde Kids gekostet.
Dann haben wir es aber tatsächlich geschafft und saßen endlich im richtigen Zug! Auf der Fahrt haben wir in unser kleines Reisetagebuch geschrieben und gemalt, dass wir bei der Tower Bridge im Shop gekauft haben. Kann ich übrigens sehr empfehlen, sowas unterwegs gemeinsam mit den Kindern zu machen.
Endlich angekommen war es genau so wie wir es uns vorgestellt haben und das Wetter war traumhaft schön! Wir sind über den Pier geschlendert, die Kinder waren auf dem Spielplatz und haben am Strand gespielt, wir haben Steinchen ins Wasser geworfen und Fish & Chips gegessen. Übrigens wurden einige Szenen aus einer meiner liebsten Serie Heartstopper hier gedreht! Falls ihr die Serie nicht kennt, schaut sie euch unbedingt an!
Fotostation für Harry Potter Fans im King’s Cross Bahnhof
Da wir auf dem Weg nach Herne Bay eh schon am Bahnhof King’s Cross waren, konnten wir es uns nicht nehmen lassen, Fotos mit dem Einkaufswagen auf Gleis 9 3/4 zu machen. Das muss man sich auch deutlich unromantischer vorstellen als man gehofft hat. Wir waren etwas vor der Öffnungszeit dort und vor uns wartete schon eine ganze Schlange. Es geht zwar recht zügig, lohnt aber nur, wenn man das Foto unbedingt haben will. Man wird dort professionell fotografiert, kann aber problemlos nebenbei ein Handyfoto machen, denn das andere Foto kostet ordentlich und man muss natürlich durch den Shop gehen um auszukommen.
Tag vier in London – London Eye und Greenwich
An diesem Tag sind wir mit einem kurzen Besuch bei Waterstones am Piccadilly gestartet – einer sehr großen Buchhandlung. Toll fanden wir es alle, aber es ist nichts, was man gesehen haben muss. Wir haben dort Stickerbücher gekauft, die später direkt im Einsatz waren. Danach ging es weiter zum London Eye – die Tickets hatte ich vorab über die offizielle Homepage gebucht. An Wochentagen gibt es Familientickets, so haben wir ein bisschen gespart, aber immernoch über 100 Pfund bezahlt. Warten mussten wir dennoch ca eine halbe Stunde, denn für Fast Tickets hätten wir noch viel mehr investieren müssen. Jedenfalls, die Fahrt geht ca 15 Minuten und für die mit Kids ab 8 ist es auch durchgehend spannend. Die Kleine fand es ganz cool, war dann aber recht schnell gelangweilt – der Blick bleibt ja im Endeffekt der gleiche die ganze Zeit. Cool ist es schon, aber sehr teuer.
Danach ging es direkt neben dran zur Bootstation und wir haben uns für ein Tagesticket von Uber Boats (ca 40 Pfund meine ich) entschieden und sind damit bis nach Greenwich gefahren. Dort angekommen haben wir uns erst das kleine kostenlose Museum angeschaut und sind dann relativ schnell zum Royal Observatory den Hügel hochgelaufen. Dabei kommt man durch ein Meeresmuseum, was auch sehr spannend aussieht – leider hatten wir dafür keine Zeit mehr. Wenn man also den recht anstrengenden Fußmarsch bergauf bewältigt hat (oder sich vom Papa tragen gelassen hat), dann wird man direkt mit einem wunderschönen Ausblick über London belohnt. Dort steht auch die berühmte Uhr mit 24 Stunden, an der man alle Zeitzonen ablesen kann. Darunter gibt es noch die britischen Einheiten zu sehen, auch sehr spannend. Wenn man nur den Nullmeridian sehen will, gibt es ein Tor, wo man zu einem kleinen Stückchen davon gehen kann – das haben wir leider erst später entdeckt. Wir haben brav Eintritt bezahlt für das Royal Observatory (ungefähr 50Pfund) und uns dann das Museum und den Nullmeridian angeschaut. War nett, muss man aber definitiv nicht gesehen haben, wenn man nicht gerade Spezialinteresse in Seefahrt und Navigation hat.
Tag 5 in London – Natural History Museum, Hyde Park und Harry Potter Studios
Wow, rückblickend war das ein extrem langer Tag. Gestartet sind wir aufgeteilt. Der Mann und das große Mädchen sind ins British Museum, Mini und ich zu den Dinosauriern ins Natural History Museum. Der Eintritt in die staatlichen Museen ist übrigens in London grundsätzlich frei! Eigentlich eine echt tolle Sache – dafür war es dann aber auch extrem voll dort. Wir zwei haben uns dennoch die Ausstellung angeschaut, aber waren restlos überfordert mit den Menschenmassen und sind dann recht schnell geflüchtet. Die anderen beiden haben das Gleiche aus dem British Museum berichtet…
Weiter ging es dann in den Hyde Park, weil mir im Vorfeld ein toller Spielplatz empfohlen wurde. Und Tatsache, der hat sich gelohnt. Auf dem Diana Memorial Playground war mein erstes Highlight, dass es saubere und vor allem mehrere Kindertoiletten gibt, Picknicktische und vielfältige Spielmöglichkeiten. Es gibt ein großes Schiff, verschiedene Kletterstationen, Tipis zum Verstecken und allerhand mehr. Mini war mehr als begeistert und auch ich fand es dort sehr angenehm.
Das Highlight vom Hyde Park waren allerdings die Eichhörnchen, die dort überall herumlaufen und unglaublich zutraulich sind. Wir waren vorbereitet und hatten ein paar Nüsse dabei und schon waren wir umrundet von begeisterten Tieren.
Harry Potter Studios
Jetzt kommt wieder eins der Highlights der Reise. Hier muss man allerdings unbedingt vorab online Tickets kaufen – je früher desto besser. Wir haben nur noch welche für 17:30 bekommen und auch sonst war quasi nichts mehr frei in der Zeit in der wir dort waren. Es ist natürlich auch ziemlich teuer – hier aber das Geld wert, zumindest für Harry Potter Fans. Ich würde empfehlen, die Filme vorab nochmal zu gucken, damit man die Szenen auch tatsächlich wiedererkennt, über die dort gesprochen wird. Abgesehen davon, hier kann man unglaublich viel Zeit verbringen, wir sind mit dem vorletzten Bus um 22 Uhr zurück zum Bahnhof gefahren und hatten definitiv noch nicht alles gesehen.
Es macht unglaublich viel Spaß durch die Filmkulissen zu laufen und alles auf sich wirken zu lassen. Wir hatten zwar den Audioguide, den haben wir aber schnell weggepackt, weil es sowieso so unglaublich viel Input gab, dass man es kaum bewältigen konnte. Überall liefen erklärende Filme, man konnte in den Hogwarts Express rein, Heuler basteln, Fotos machen, Stempel sammeln und vieles vieles mehr. Es lohnt sich definitiv, ich weiß gar nicht was ich alles schreiben soll. Das Restaurant in den Studios ist übrigens absolut okay, auch preislich. Und es gibt Butterbier, den Krug darf man hinterher behalten.
Der nächste Tag war unser Abreisetag und alle waren ziemlich traurig. Mini fragte sogar, warum wir nicht länger in England wohnen können! Wir haben zum Abschluss den M&M’s Store am Piccadilly aufgesucht und ein bisschen geshoppt und anschließend waren wir noch Indisch essen. Dann ging es zurück zum Flughafen.
Essen in London
Apropos, ich habe mal kurz gelistet, wo wir essen gegangen sind, vielleicht ist ja für den ein oder anderen Inspiration dabei.
Nando’s: Hier gibt es Burger und alles rund um Hähnchen. Achtung, scharf ist hier wirklich scharf und für die Kids nimmt man am Besten das ohne alles!
Five Guys: Burger und riesige Milchshakes, wir mögen es gern. Die Pommes sind auch super.
Wagamama: Asiatisch, kinderfreundlich, lecker. Mochten wir sehr gerne!
Dishoom: sehr leckeres indisches Essen, allerdings eher scharf. Dennoch kinderfreundlich und sehr angenehm von der Atmosphäre. Am Besten vorher reservieren.
Fazit über den Urlaub
Wir haben uns absolut in London verliebt und kommen auf jeden Fall nochmal wieder! Es gibt noch so einiges, was wir nicht sehen konnten und wir könnten bestimmt noch drei Wochen mit Programm vor Ort füllen. Also planen wir in Gedanken schon den nächsten Trip und mal gucken wann es dann so weit ist. Habt ihr Fragen zu London und unserem Urlaub?
Die Zufahrt hättet ihr mit Trainline ganz einfach buchen können. Ging bei uns in UK sehr zuverlässig. Manchmal bekam man einen Code über die app, mit dem man am Automaten dann die Tickets gezogen hat.