„Sicher im Netz! Wie schütze ich mich vor Missbrauch und Betrug?“
Kinder sind heute schon in sehr jungen Jahren im Internet unterwegs. In einigen Familien haben schon Grundschulkinder eigene Smartphones mit Internetzugang, der Umgang mit dem Tablet zuhause ist für viele Alltag. Umso wichtiger ist es, Kinder schon in frühen Jahren – am besten schon bevor (!) sie eigene Geräte bekommen – den richtigen Umgang nicht nur mit der Technik beizubringen, sondern auch für Gefahren zu sensibilisieren. Aus der Reihe „Emotionale Entwicklung für Grundschulkinder“ ist von Dagmar Geißler und Nikolai Renger mit „Sicher im Netz! Wie schütze ich mich vor Missbrauch und Betrug?“ nun ein wichtiges Buch erschienen, das Kinder ab ca. 7 Jahren aufklärt und wichtige Tipps und Hinweise für ihre Aktivitäten im Internet gibt.
Mirja und Leon kennen sich gut mit Technik aus und erklären in ihrer Klasse, auf was man alles achten muss. Dabei dürfen sie auch Erfahrungen von Leons großem Bruder Till und seiner Freundin Aylin teilen. Einmal hat der sich im Internet so richtig mit den Worten vergriffen und andere fies beleidigt und beschimpft – so wie er es beim direkten Gegenüber wohl nie machen würde. Ohne es zu wissen, hat er damit seine Freundin sehr verletzt und sich zum Glück wieder entschuldigt. Es ist sehr wichtig, dass man auch online immer freundlich ist und böse Worte vermeidet! Auch Mirja ist letztens ein Missgeschick passiert. Sie hat ein Foto, das peinlich interpretiert werden kann, einer Freundin geschickt und die hat es weiter und weiter verteilt. Also immer darauf achten, nur das zu teilen, das man auch offen auf dem Schulhof zeigen oder erzählen würde! Und man darf nie andere Fotos oder Informationen ohne Erlaubnis weiter schicken.
Die Kinder erfahren weiter, wie schnell es passieren kann, dass ich jemand in Nachrichten als eine andere Person ausgibt und wie einfach es sein kann, sogar Fotos zu fälschen. Auch über Ali, der sehr gerne online Computerspiele macht, erfahren wir einiges. Letztens hat ihn jemand, den er für einen Jungen in seinem Alter gehalten hat, plötzlich nach seiner Adresse gefragt. Es ist so wichtig, bei solchen Aktivitäten nichts in der Art von sich mitzuteilen, weil man nicht weiß, mit wem man wirklich schreibt. Mirja ist noch etwas Schlimmes passiert, Sie wollte nur niedliche Katzenvideos schauen und sieht plötzlich, wie jemand ein Tier quält. Die Bilder bekommt sie erst einmal nicht mehr aus dem Kopf! Die Kinder sind sich einig: eigentlich bräuchte man für das Internet einen Führerschein.
Wir lesen immer eine Geschichte, die mitten aus dem Leben der Kinder stammt und in die sich die lesenden Kinder gut hinein versetzen können. Meist unwissentlich wurden hier Fehler begangen, die auch mal einige Folgen hatten. Nach jeder Geschichte gibt es immer die Rubrik „Die Netz – Experten sagen“, in der wir dazu passend wichtige und alltagsnahe Tipps bekommen. Ein sehr gut gemachtes Buch, das zum einen als Gesprächsanlass für den eigenen Umgang mit dem Internet dienen kann und zum anderen ein guter, praktischer Ratgeber ist.
Dagmar Geißler und Nikolai Renger, Sicher im Netz! Wie schütze ich mich vor Missbrauch und Betrug?, Loewe Verlag 2024.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.