„Silva Akademie. Die Stimme des Waldes“
Internatsgeschichten gehen immer, oder? Mit „Silva Akademie. Die Stimme des Waldes“ von Lilly Oakley und Marie Juniper ist nun eine erschienen, die viel mehr ist als das typische Miteinander von Freundschafts- und Feindschaftsbeziehungen und Durcheinander der Gefühle. Wir tauchen ein in die Magie des Waldes, zu einem ganz besonderen Volk, das seine eigenen Geheimnisse pflegt. Es wird dabei rätselhaft und auch spannend. Ein fantasievolles Kinderbuch ab 10 Jahren.
Eine geheimnisvolle Schule im Wald
Ves und seine Zwillingsschwester Ella haben das ganze Wochenende sturmfrei und nur ihre Großtante passt etwas auf sie auf. Wie immer trauen seine Eltern aber dem Mädchen viel mehr zu – und vertrauen ihr auch mehr als ihm, was Ves mehr als gemein findet. Ganz grundsätzlich haben die beiden eh nicht mehr viel gemeinsam. Sie ist pflichtbewusst, immer viel für sich alleine und wird öfter gehänselt, Ves ist beliebt, „cool“ und setzt sich über die eine oder andere Regel hinweg. Als es zum Streit kommt, suchen beide Kinder wie immer Zuflucht im Wald, der für sie beide der liebste Ort ist. Der Junge trifft sich dort mit seinen Freunden, die dort gemeinsam ein Lager erreichtet haben. An diesem Tag ist aber alles anders. Die Bäume scheinen sich zu bewegen, nach ihnen zu greifen und sie – scheinbar zu ihrem Schutz – zu sich in die Krone zu ziehen.
Großtante Heidi findet das alles kein bisschen seltsam und erzählt ihnen vom geheimen Volk der Talissa, das inmitten der Wälder wohnt und eine Pflanzenessenz nutzt, um Magie zu wirken. Es scheint, als würde diese Essenz auch in den beiden Kindern wirken. Möglicherweise gehören sie auch zu einem Zwei des Volkes, das als ausgestorben gilt. Um dies zu testen, sollen sich die Kinder für drei Tage in die Schule begeben, die wie eine geheime Stadt mitten im Wald zu finden ist. Ella und Ves staunen nicht schlecht, als sie die besondere Anlage sehen und auf viele weitere Kinder und Lehrer treffen. Das Mädchen lebt sich schnell ein, findet alles ganz wunderbar und schließt sofort Freundschaften. Ganz anders geht es dem Jungen, der sich dort gar nicht wohl und mehr wie ein Außenseiter fühlt und sein altes Leben vermisst. Doch aus einem bestimmten Grund müssen sie beiden bleiben! Ob das gelingen kann?
Internatsgeschichte trifft Magie
Die Geschichte rund um die beiden Zwillinge und das besondere Geheimnis im Wald kann von Seite zu Seite mehr fesseln. Am Anfang springt man recht schnell, vielleicht für die Logik auch ein wenig zu schnell, in das Abenteuer hinein, aber das trübt den Lesespaß nicht wirklich. Neben den Geheimnissen rund um das Volk der Talissa ist auch die Veränderung der beiden Kinder, die dort quasi die Rollen „Außenseiter – Beliebt“ tauschen, spannend zu lesen. Ein Einfühlen in die Hauptrollen ist für die lesenden Kinder sehr gut möglich. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, aber man könnte sich noch weitere Abenteuer in dieser besonderen Schule vorstellen.
Lilly Oakley, Marie Juniper, Silva Akademie. Die Stimme des Waldes, Karibu Verlag 2024.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
