„Tierisch gut gebaut. Von Nestern, Höhlen und anderen Tierwohnungen“ – Emilia Dziubak
Ich bin ein großer Fan der Autorin und Illustratorin Emilia Dziubak. Ihr ganz besonderer Stil voller Liebe zum Detail fällt sofort ins Auge und kann Erwachsene wie Kinder begeistern. Nun ist mit „Tierisch gut gebaut. Von Nestern, Höhlen und anderen Tierwohnungen“ ein neues Sachbuch zu einem wirklich spannenden Thema erschienen, das wieder sehr begeistern kann. Jedes Kind freut sich doch darüber, wenn es ein Vogelnest entdeckt oder sieht, wie fleißig Ameisen an ihren Bau arbeiten. Ein Blick auf die verschiedenen Behausungen in der Tierwelt lohnt sich auf jeden Fall!
Tierisch gute Baumeister*innen
Zunächst wird ganz allgemein ein Blick darauf geworfen, wie Wohnungen in der Tierwelt gestaltet sein können. Die einen bauen unter der Erde, die anderen hoch oben in den Bäumen. Manche bevorzugen Einfamilienhäuser und wieder andere wohnen dicht an dicht in Siedlungen mit vielen Artgenossen. Sie bauen mit Holt und Schilf, Federn und Schlamm, Speicheln und Blättern. Dabei heraus kommen die unterschiedlichsten Gebilde, die aber genau passend für ihre jeweiligen Erbauer*innen sind. Nun werden sich die Behausungen genauer angeschaut.
Wir starten mit den offenen Vogelnestern und den unterschiedlichen Vogelarten, die darin wohnen. Aus Grashalmen, Pflanzenfasern und mehr bauen sie ihre Nester, mal in Hecken nah am Boden und mal ganz hoch in den Baumkronen. Sowohl die riesigen Nester eines Weißkopfseeadlers als auch das winzig kleine Nest des Kolibris sehen ganz erstaunlich aus. Andere Vogelarten bevorzugen geschlossene Nester mit einem kleinen Einflugloch oder Nester in Höhlen. Der kleine Eisvogel legt selbst tiefe Gänge im sandigen Uferbereich an und die Brandgans nutzt sogar die verlassenen Bauten von Dachsen oder Kaninchen.
Doch nicht nur die Häuser von Vögeln werden uns hier vorgestellt, auch Insekten sind clevere Baumeister. Erdhummeln oder Wespen, Mistkäfer oder Totengräber – sie alle haben penibel gebaute Höhlen. Natürlich werden auch den fantastischen Bauten der Bienen und Ameisen einige Seiten gewidmet und hier auch zwischen den einzelnen Unterarten unterschieden. Im letzten Drittel des Buches schauen wir uns noch einige Säugetierarten an, die komplexe Gangsysteme im Erdreich graben oder wie die Biber wahre Baumeister mit Holz sind. Manchmal sind es auch die Menschen, die den Wildtieren oder domestizierten Tieren mit einem Unterschlupf helfen.
Beeindruckendes Kindersachbuch
Allein schon durch die fantastischen, großflächigen Illustrationen ist das Buch ein ganz besonderes Highlight. Bis ins Feinste ausgearbeitete Details, sehr an die Wirklichkeit angelehnte Darstellungen der Tiere, die aber gleichzeitig absolut niedlich und liebenswert aussehen – das kann Große und Kleine begeistern.
Die Auswahl der Tiere ist hier ebenfalls äußerst gut gelungen. Manche sind gut bekannt und häufig in Kindersachbüchern wieder zu finden, wieder andere kennt man vielleicht höchstens vom Namen oder hat noch nie von ihnen gehört. Für jedes einzelne Tier gibt es einen dazugehörigen Sachtext, in dem die wichtigsten Fakten rund um ihre Behausung dargelegt werden. Das ist zum Teil schon recht komplex, so dass wir das 64 Seiten starke Buch ab 6 Jahren empfehlen. Auch ein ganz wundervolles Geschenk zu Weihnachten.
Emilia Dziubak, Tierisch gut gebaut. Von Nestern, Höhlen und anderen Tierwohnungen, Ars Edition 2022.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.