„Wie ich Pepa fand und mein Pech verlor“ – Daniel Völzow
Für manche Kinder ist der Alltag etwas weniger unbeschwert als für andere, und in vielen Fällen kann niemand so wirklich etwas dafür. Es ist manchmal einfach „Glück gehabt“ oder einfach mal nicht gehabt. So geht es dem zwölfjährigen Fritz in „Wie ich Pepa fand und mein Pech verlor“ von Daniel Völzow.
Manchmal braucht man ein bisschen Glück…
Nachdem viele Frauen diesen Job hatten, steht nun ein Mann in der Wohnung von Fritz und seiner Mutter und ist zur Stelle, um ihnen im Haushalt zu helfen. Seine Mutter ist durch ihre Krankheit oft erschöpft und kann nicht alles leisten, was die gerne würde – auch wenn Fritz ihr so gut es geht hilft. Der Neue stellt sich als Pepa vor, findet Chaos ganz ok und ist sich sicher, dass sie das alles mit dem Kochen und so schon irgendwie schaffen werden. Fritz findet ihn ganz nett und vertraut ihm an, dass er und seine Mutter „Pechspilze“ sind. Dauernd geschehe irgendein Unglück bei ihnen, groß wie klein. Mal in der Schule, mit Mamas Krankheit, mit seinem Vater, der woanders wohnte und immer nur am arbeiten war. Doch scheinbar änderte sich das schlagartig, seit Pepa in sein Leben getreten war.
Seine super wichtige, verloren geglaubte Pokémon – Karte taucht wieder auf und sein Vater meldet sich nach langer Zeit mal wieder und möchte das Wochenende mit ihm verbringen – mit Kinobesuch und Bowling! Und dann ist er auch noch erfolgreich bei einem Gewinnspiel für Karten für einen Rollercoasterpark, in den er schon immer mit Mama fahren wollte. Doch Fritz findet heraus, dass es gar kein Glück hatte, sondern Pepa seine Finger dabei im Spiel hatte. Er ist erst richtig sauer, bis Pepa ihm versichert, dass er es nicht aus Mitleid getan hat, sondern weil helfen und Leute überraschen im wirklich Spaß macht. Also machen sie einen Deal, dass Fritz es nun auch einmal probieren sollte, anderen unerkannt eine Freude zu bereiten.
Einfühlsam, mitten ins Herz
Die Geschichte hat einen ernsten Hintergrund, der auch authentisch dargestellt wird. Trotzdem ist sie warmherzig, einfühlsam, Mut machend – und gar nicht traurig. Fritz hat wegen der Krankheit seiner Mutter oft Sorgen und fühlt sich vom Pech verfolgt. Der sympathische Pepa ist anders als die anderen Haushaltshilfen und bringt eine Menge neuen Schwung in die Familie. Er hilft Fritz auf eine ganz besondere Art und Weise, wird zu einem guten Freund und ermutigt ihn im Alltag. Alle drei wachsen einem beim Lesen schnell ans Herz. Man leidet und freut sich mit ihnen und wünscht sich einfach sehr, dass es für diese Familie einmal ein bisschen Glück geben wird. Aufgelockert wird das ganze durch einige witzige schwarz – weiß Illustrationen von Meike Töpperwien. Ein besonderes Buch für Kinder ab 9 Jahren.
Daniel Völzow, Wie ich Pepa fand und mein Pech verlor, Woow Books 2021.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.