„Wie wir den Frieden lernten“ – Nini Alaska, Annika Klee
Frieden ist schon immer eines der wichtigstes Themen überhaupt – und in diesen Zeiten ganz besonders. Im neuen „Wie wir den Frieden lernten“ von Nini Alaska und Annika Klee sehen Kinder ab dem Grundschulalter an einem anschaulichen Alltagsbeispiel, wie es dazu kommen kann, dass der Frieden gestört wird und welche typischen Reaktionsmuster bei vielen Menschen dann zutage treten. Aber sie lesen auch, wie man es schaffen kann, den Frieden wieder her zu stellen und welchen Mut es dafür manchmal bedarf.
Zwischen zwei Klassen bricht „Krieg“ aus
Hilda hatte zwar schon immer eine gewissen Ahnung davon, was Krieg und Frieden bedeutet, aber so richtig Gedanken darüber hatte sie sich eigentlich nie gemacht. Das ändert sich aber alles, als es zwischen ihrer Klasse und den Kindern in der Parallelklasse plötzlich zum Krieg kommt. Beide Klassen arbeiten an einem Projekt über die Römerzeit. Sie bauen sogar im Unterricht römische Gebäude nach, die dann später den Eltern präsentiert werden sollen. Doch auf dem Weg zum Kunstraum geschieht das Unglück. Lea rutscht auf einmal mit dem Modell in der Hand die Treppe hinunter und alles landet komplett zerstört auf dem Boden. Sofort weiß sie zu berichten, dass Nicola aus der B daran Schuld sein muss, weil diese sie auf der Treppe geschubst hat. Das andere Mädchen weist jegliche Schuld von sich und ist überrascht darüber, als Lea ihr aus Rache die Bücher aus der Hand schlägt. Nicola sagt nur kopfschüttelnd in den Raum hinein, dass Lea schon sehr seltsam sei – wie eigentlich alle Kinder aus der A.
In der A wird nun heftig darüber diskutiert, dass ein Kind aus der B extra ihr Modell zerstört habe, wahrscheinlich sogar aus Eifersucht. Den Kindern ist klar, dass sie so ein Verhalten nicht auf sich sitzen lassen können. In der nächsten Sportstunde verstecken sie die Kleidung der anderen, was im Gegenzug dazu führt, dass am Tag darauf alle Stühle aus der A Klasse fehlen. Über das Wochenende schmieden die Kinder Pläne für ihre nächste Racheaktion und sie übertreffen sich gegenseitig mit ihren Vorschlägen. Doch als am Montag die Präsentation der Römerstädte ansteht und die Kinder der A unbeaufsichtigt die gebaute Stadt der B anschauen dürfen, wird alles noch schlimmer. Wie im Wahn wüten sie gemeinsam und zerstören die Bauwerke der anderen.
Ihr Schock ist groß, als sie sehen, dass die B dies auch mit ihrer Stadt gemacht hat. Die Lehrerin startet ohne weitere Worte zusammen mit ihnen sofort wieder mit dem Aufbau, aber sie schaffen zeitlich nur wenig. Am Nachmittag treffen Hilda und Lea zufällig auf zwei Kinder aus der B und es kommt zu einem Gespräch und Schuld und Nicht – Schuld, Reue, Freundschaften und die Möglichkeit, Stopp zu sagen. Die Kinder sind sich einig, dass so etwas nie wieder passieren darf und entwickeln einen Plan für den kommenden Tag, der alles wieder ins Lot bringen soll.