„Prinzessin Riesenmut“ – Rachel Valentine, Rebecca Bagley
Geschichten mit Prinzessinnen, die darauf warten, dass ein Prinz sie rettet? Hier nicht! In „Prinzessin Riesenmut„* von Rachel Valentine und Rebecca Bagley machen sich drei Schwestern heimlich auf, das Königreich vor einem Riesen zu retten. Denn alles den Rittern überlassen und blöd im Turm warten, das möchte hier keine!
Die Prinzessinnen kümmern sich!
In einem kleinen Königreich wohnen in einem Schloss ein König und seine drei Enkelinnen, die er sehr liebte. Eines Tages wurde ein Riese im Königreich gesichtet, der alles auf seinem Weg verwüstet und Angst und Schrecken verbreitet. Der König war sofort in Alarmbereitschaft, schickt seine Ritter aus und seine Enkelinnen zu ihrem Schutz in den höchsten Turm des Schlosses. Damit sind die drei aber gar nicht zufrieden, denn warum sollten nur die Ritter ihren Spaß haben? Sie schmieden einen Plan und verlassen mit Decken als Fallschirmen den hohen Turm. Sie machen sich auf den Weg zum Zauberwald, aus dessen Richtung ihnen einige Ritter schreiend entgege
n kommen. Die dort lebenden Bäume haben ihnen ganz schön Angst gemacht und ihre Schwerter zerbrochen. Die drei Schwestern wagen sich trotzdem hinein und wirbeln mit den geschicktesten Tanzschritten durch den gefährlichen Wald hindurch. Irgendwann sind sie bei den riesigen Spinnen, vor denen schon die Ritter Reißaus genommen haben. Mit Ästen wegfegen und mit einem Spiegel blenden klappt nicht, aber mit einem Schlaflied kommen sie schließlich an diesen vorbei. Und dann ist der da, der Riese – allerdings auf der anderen Seite eines Flusses! Die drei knoten schnell mit ihren Strumpfhosen ein Seil, schwingen sich hinüber und nehmen weiter die Verfolgung auf.
In einem verwüsteten Dorf bekommen sie Pferde für die Verfolgung und eine Wäscheleine kommt auch noch mit. Damit wird der Riese dann gefesselt und zur Rede gestellt. Es wird klar, dass er das gar nicht aus Bosheit getan hat, sondern nur seine Brille nicht dabei gehabt hatte. Die wird also nun gesucht, der Riese ist wieder glücklich und der König auch. Von dem bekommen die drei Prinzessinnen nun einen Orden, wenn auch mit einem Seufzer, weil sie nicht auf seine Regel geachtet haben. Aber es ist klar, dass sie es wieder so machen werden.
Mutige Frauen braucht das Land
Die drei Prinzessinnen wissen klar, was sie möchten: selber etwas erleben und ihrem Königreich helfen. Und das tun sie auch, mit viel Mut und cleveren Ideen – und das macht großen Spaß. Das Buch ist ist witzig illustriert und es gibt viele kleine Details zu entdecken. Die eine Prinzessin hat immer ihre Kopfhörer dabei, die andere eine Handtasche und einen kleinen Spiegel. Das kann man als klischeehaft kritisieren, ich sehe es aber anders. Auch wenn sich Mädchen gerne frisieren, nicht auf ihre Krone verzichten möchten und Herzchen mögen, können sie held*innenhaft und stark sein! Das eine schließt das andere nicht aus.
Auch dass sie nicht mit Schwertern und Bögen kämpfen, sondern mit Geschick und einer Wäscheleine, finde ich mal erfrischend anders. Die Ritter (Männer) kommen in diesem Buch gar nicht gut weg, aber das kann man sicherlich auch mit einem Augenzwinkern sehen. Den Grund für die Zerstörungswut des Riesen fanden die Kinder hier sehr witzig. Wir empfehlen dieses kunterbunte Bilderbuch für Kinder – Jungen wie Mädchen – ab 4 Jahren.
Wenn ihr noch mehr Bilderbücher zum Thema „Mut“ sucht, dann schaut euch doch mal „Schmitt. Mut tut gut“ oder „Kleiner Löwe, großer Mut“ an. Beide sind auch für Kinder ab 4 Jahren und haben ihre ganz besonderen Schwerpunkte.
Rachel Valentine, Rebecca Bagley, Prinzessin Riesenmut, aus dem Englischen von Sabine Rahn, Penguin Junior Verlag 2021.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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