„Kleiner Strubbel“ – Eine liebenswerte Kindercomic-Reihe ohne Worte
Seit einem Jahr ist bei uns zuhause das Kindercomic- Fieber ausgebrochen. Das Grundschulkind hat große Freude an Comics wie der „Kiste“ – Reihe rund um eine sprechende Werkzeugkiste, die einem Jungen im Alltag hilft und diesen turbulent gestaltet. Auch gruselige Comics wie „Haus Nummer 8“, bei dem es im neuen Haus einer Familie nicht ganz mit rechten Dingen zugeht, stehen hoch im Kurs. Verlage wie der Reprodukt Verlag oder der Kibitz Verlag haben immer ein gutes Angebot für das Grundschulalter.
Unsere Sammlung ist nun nach und nach so gewachsen, dass sogar ein eigener Platz für diese besonderen Bücher her musste. Diese sollten nach Meinung der Kinder nicht „einfach so“ mit den anderen Büchern stehen. Kann man ja verstehen, oder? Dafür ist sogar extra ein neues Bücherregal von vertbaudet hier eingezogen, das von der Größe und Gestaltung so gemacht ist, dass die Kinder gut selbst an alles heran kommen. Und hübsch sieht es auch noch aus – mit und ohne Comics.
Da kleinere Geschwister meist alles so machen möchten, wie die Größeren, war hier schnell klar: „Ich möchte auch Comics lesen“. So weit, so gut, aber wenn man selbst noch nicht lesen kann, gestaltet sich das etwas schwierig. Vorlesen ist bei Comics auch immer etwas schwieriger und nimmt, wie ich finde, manchmal viel vom Witz, den man am besten selbst entdeckt.
Viel Abenteuer – ganz ohne Text
Wie gut dass es die Kindercomic- Reihe „Kleiner Strubbel“ von Céline Fraipont und Pierre Bailly gibt, die mittlerweile 16 Bände stark ist! Diese kommt ganz ohne Worte aus und besticht mit viel Witz, turbulenten, nicht planbaren Abenteuern und einem äußerst sympathischen Protagonisten. Es läuft bei allen Büchern immer nach dem gleichen Schema ab: Kleiner Strubbel steht auf, macht sich fertig, frühstückt, verabschiedet sich von seiner Mutter und macht sich alleine auf den Weg in die Schule (oder in den Kindergarten, das bleibt offen). Da kommt er aber nie an, denn etwas geschieht immer.
Mal kommt plötzlich Nebel auf, mal führt eine Treppe in den Himmel oder aus einer auf dem Weg liegenden Muschel strömen Wassermengen hinaus verwandeln alles in ein Meer. Eines geschieht aber auf jeden Fall: Kleiner Strubbel findet sich in einer anderen Welt wieder. Dabei ist er immer offen für Neues, freut sich über Bekanntschaften, hilft, unterstützt, tröstet und freut sich mit. Bis zu einem Zeitpunkt, wo es nicht mehr so gut läuft – meist im letzten Drittel des Buches. Immer kommt es dazu, dass Kleiner Strubbel irgendwann traurig ist, anfängt zu weinen und schaut sich ein Foto von seiner Mutter und sich an. Zum Glück wendet sich aber immer alles zum Guten, durch Hilfe von anderen und seinem eigenen Mut. Exemplarisch für alle möchten wir mit euch noch in zwei Bücher der Reihe hinein schauen.
„Kleiner Strubbel: Coconuts Schatz“
An einem kalten Wintertag macht sich Kleiner Strubbel morgens auf den Weg, mitten durch den hohen Schnee. Dort findet er eine große Muschel und hält sie an sein Ohr, um sich das Meeresrauschen anzuhören. Doch dabei bleibt es nicht, denn eine riesige Welle strömt aus der Muschel heraus und er findet sich mitten in einem Meer wieder, bei strahlendem Sonnenschein. Den kann er nicht lange genießen, denn ein großer Hai hat ihn als Beute auserkoren. Zum Glück wird er von der Piratin Coconut* aus dem Meer gefischt, die mit ihrem Schiff unterwegs zu einer Insel ist. Dort soll sich laut ihrer Karte ein Schatz befinden. Klar, dass Kleiner Strubbel ihr bei der Suche hilft.
Vier Stationen müssen sie überwinden, um zur Schatztruhe zu gelangen. Einer Schildkröte muss eine Spitzhacke entwendet werden, ein Faultier versteckt einen Spaten, das Chamäleon einen Schraubendreher und eine gruselige Spinne den Schlüssel zur Truhe. Coconut fährt schnell aus ihrer Haut und möchte gerne schnell den Säbel einsetzen, aber Kleiner Strubbel hat clevere und friedliche Ideen, um an die Dinge zu kommen. Als er sich im Netz der Spinne verfängt, scheint sich das Glück gegen ihn zu wenden, doch er hat einen Freund in der Not. Bald geht es wieder für ihn Nachhause. Er schließt die Mutter in den Arm, macht sich am Abend fertig – und legt einen glänzenden Piratensäbel unter sein Kissen.
Céline Fraipont, Pierre Bailly, Coconuts Schatz, Reprodukt Verlag 2014.
„Kleiner Strubbel. Trubel im Gemüsebeet“
Nach einem gesunden Frühstück geht es für Kleiner Strubbel los in die Schule. Die Sonne scheint und ein kleiner Schmetterling fliegt fröhlich vor ihm her. So merkt er nicht, dass er in ein Loch hinein fällt und mitten im Erdboden steckt. Er gräbt sich durch das Erdreich, landet mitten in einem Gemüsebeet, in dem eine wild gewordene Wespe gerade andere Insekten vor sich her jagt. Gerade als diese ihn stechen möchte, kann eine Marienkäferfrau ihn retten und nimmt ihn mit in ihre bunte Gartenwelt.
Während sie fröhlich spielen, kommt die Wespe wieder und sticht Kleiner Strubbel in die Nase. Natürlich weint er und sehnt sich nach zuhause, beschließt aber auch, etwas gegen diese immer wieder kehrenden Angriffe zu tun! Ein Plakat wird gemalt und gemeinsam ziehen alle los, um an der Höhle der Wespe zu demonstrieren. Sie sehen allerdings, wie sie dort alleine und traurig sitzt. Es wird sich wieder vertragen und nun spielen alle zusammen, bis kleiner Strubbel wieder in ein Loch fällt und wieder nachhause kommt – natürlich auch wieder mit einer Erinnerung an sein Erlebnis in den Taschen.
Schaut euch die Reihe mal an, die Bandbreite der Themen bei den sechzehn Bänden ist groß. Mal eher witzig, mal schön gruselig und spannend. Wir empfehlen es für Kinder ab 5 Jahren, aber auch noch im Grundschulalter, selbst wenn man schon lesen kann, macht es viel Spaß, in die Abenteuer einzutauchen.
Die Bücher wurden uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt (Rezensionsexemplar/Werbung)
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