„Birkenallee. Die wilde 19“

„Birkenallee. Die wilde 19“

Dezember 26, 2022 0 Von Maike

Wir haben heute für euch ein Buch, das alleine von der Gestaltung her wirklich ganz anders ist als andere Bücher. In „Birkenallee. Die wilde 19“ von Jasmin Schaudinn, Katharina „Vectoria“  Bocklage und Marc Widmer  blättern wir in ein ganz besonderes Haus hinein, in dem viele verschieden  Menschen wohnen, die alle ganz unterschiedlich sind und ihre ganz eigenen Geschichten zu erzählen haben. Klappt man dieses „Buchhaus“ auf, findet man darin nicht einfach Seiten zum Blättern, sondern sieben Minibücher, die man dort hinaus nehmen kann.

 In einer dieser Geschichte möchten die Kinder, die in dem Haus leben, zusammen spielen und finden aber nirgendwo einen Ort dafür, weil alle Erwachsenen beschäftigt sind und Ruhe brauchen. Also entscheiden sie sich für eine Regenschirmparty im Waschkeller. Die Kinder fragen noch die netten WG Bewohner*innen aus dem Dachgeschoss, ob sie ihnen etwas Verpflegung bereitstellen und schon haben sie die perfekte Party. Ansonsten wird auch ganz viel anderes gespielt.

Vor dem Haus entstehen Fahrbahnen für Tretroller, mit Ampeln und Tankstelle. Im Haus flattern Schutzengel zu den Menschen und eine Kinderband trifft sich zu einem ganz besonderen Konzert. Aber auch in der Birkenallee läuft nicht immer alles rund. Mal ist das eine oder andere Kind nicht gut drauf, es wird gestritten und man hat mal Ärger. Aber am Ende des Tages gehen alle wieder zufrieden in ihre Wohnungen.

Im Haus mit der Nummer 19 wohnen insgesamt sieben verschiedene Parteien. Zum einen sind alle Altersstufen vertreten. Dort wohnen Familien mit Kindern, eine WG mit drei jüngeren Menschen und ein älterer Herr und sein Hund. Bei einer Familie, die aus Syrien kommt, arbeitet die Mutter in einer Schule und der Vater passt auf das Baby auf. In einer anderen Wohnung lebt ein alleinerziehender Vater mit seinem Sohn der sich mit einer anderen Familie einen Hund teilt.

Eine Familie hat ein nonverbales Kind, das im Rollstuhl sitzt und Musik liebt. Wieder in einer anderen Wohnung leben zwei Teenies und zwei jüngere Kinder mit ihren beiden Mamas. Beim Aufklappen des Hauses kann man einmal in all diese Wohnungen hinein schauen. Nicht umsonst wurde das Buch kürzlich mit dem International Creative Media Award ausgezeichnet.

Jasmin Schaudinn weiß es wie kaum eine andere, Geschichten mitten aus dem Kinderalltag zu erzählen, bei denen sich viele sofort wieder finden. Das Setting des Mehrfamilienhauses, in dem ganz unterschiedliche Parteien zusammen wohnen und zusammen finden, ist besonders gelungen. Die Illustrationen unterstreichen die Vielfalt, die auch in den Geschichten zu finden ist. Ein einziger kleiner Kritikpunkt: die Einbände der Büchlein hätten ein wenig fester sein können, so dass es für kleine Hände etwas einfacher wäre, diese wieder in das Buch zurück zu stecken. Wir empfehlen es für Kinder ab 4 Jahren.     

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