„Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende“ – Kathrin Tordasi

„Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende“ – Kathrin Tordasi

Dezember 16, 2020 1 Von Maike

Jetzt ist es wieder soweit, die Buchhandlungen sind wieder, wie die meisten anderen Geschäfte geschlossen. Nur in Berlin und Brandenburg gelten Bücher als Dinge des täglichen Bedarfs und die entsprechenden Geschäfte dürfen geöffnet bleiben. Ihr könnt bei ganz vielen Buchhandlungen trotzdem weiter einkaufen und den Handel vor Ort unterstützen, sei es durch Onlineshops, Abholung vor Ort oder sogar persönliche Lieferung bis vor die Haustür. Also, falls ihr noch auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken seid, dann nutzt das auf jeden Fall. Einen schönen Tipp für ein wunderbares Buchgeschenk für Kinder ab 10 Jahren haben wir heute für euch. „Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende“ von Katrin Tordasi entführt die Leser*innen nicht nur in das wunderschöne Wales, sondern auch in eine geheimnisvolle Welt voller Magie. Aber die birgt auch große Gefahren.

Die zwei Welten

Ferien bei den Tanten in Wales

Die zwölfjährige Portia muss die Sommerferien bei ihren beiden Tanten auf dem Land in Wales verbringen. Sie hat die beiden lange nicht mehr gesehen, aber Bramble und Rose empfangen sie freundlich in ihrem schönen Haus, das vollgestellt war mit alten Möbel, Kunstgegenständen und vielen Möbeln. In der ersten Nacht geschieht allerdings schon etwas sehr Seltsames: im Arbeitszimmer der Tante steht ein Fuchs und durchsucht die Sachen. Ihrer Tante reagiert eigenartig und schaut schnell, ob ein silberner Schlüssel noch im Geheimversteck im Schreibtisch liegt.

Bei einem Rundgang durch das kleine Städtchen lernt Portia in einer Buchhandlung den gleichaltrigen Ben kennen, der dort seiner Mutter beim Verkauf hilft. Die überredet ihn, Portia ein wenig die Gegend zu zeigen. Für den nächsten Tag verabreden sich die beiden, um sich einen Steinkreis in der Nähe anzusehen. Doch bis dahin geschieht noch einiges: Portia ist neugierig und sucht im Schreibtisch der Tante nach dem Schlüssel, den sie dann mehr aus Versehen in ihre Tasche steckt. Und Ben findet eine verletzte Amsel, um die er sich nun kümmern möchte.

Die Tür in eine andere Welt

Als Portia in Waldnähe sitzt und auf Ben wartet, sieht sie den geheimnisvollen Fuchs wieder. Dieser sucht ihre Nähe und antwortet ihr mit Zeichen, dass sie ihm folgen soll. Sie ist fasziniert und lässt sich von ihm zu einer geheimnisvollen Tür im Wald führen, zu der der Schlüssel passt, der sich noch in ihrer Tasche befand. Zusammen mit dem Fuchs geht sie hindurch. Im selbst Augenblick ist Ben mit dem Vogel im Käfig unterwegs und trifft auf Portias Tante Rose. Der Vogel verwandelt sich in einen kleinen Mann, der die Tante zu kennen scheint und ihr eine Warnung ausspricht: die Tür ist geöffnet worden!

Ben kann gar nicht gucken, so schnell sitzt er im Auto der Tante, die wie wild durch die Straßen rast. Der kleine Mann bringt sie alle zur geöffneten Tür im Wald und Rose ist entsetzt: sie hatte gedacht, dass der Schlüssel schon längst unauffindbar auf dem Grund eines Sees liegen würde. Den die Tür sollte nie wieder geöffnet werden. Doch nun hat anscheinend ein Mann namens Goodfellow, als Fuchs verwandelt, es geschafft, durch diese in eine Art Zwischenwelt zu gelangen. Und am Ende davon steht eine zweite Tür, die den Zugang zur Feenwelt bildet – einst errichtet von Druiden. Dorthin ist Portia bereits mit dem Fuchs unterwegs. Die Tante weiß nur eines: die Türen müssen unbedingt wieder geschlossen werden, sonst drohen der Menschenwelt große Gefahren. Also ziehen sie zu dritt los, denn auch Portia muss gerettet werden.

So gefällt uns das Abenteuer in Weltende

Dass Portia solche Sommerferien in Wales erlebt, hätte sie vorher nicht gedacht. Aber wer konnte schon wissen, dass ihre Familie eine ganz besondere Vergangenheit hat und schon engen Kontakt mit Magie und dem Volk der Elfen hatte. Diese holt nun ihre Tanten und damit auch sie unerwarteterweise ein und auch Ben, ein Junge aus dem Dorf, gerät zufällig mitten in diese Welten. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Kinder erzählt, was mir besonders gut gefallen hat. Diese sind schon auf den ersten Blick schon sympathisch und gleichaltrige Leser*innen können sich sicherlich schnell zumindest stellenweise in der einen oder dem anderen wiederfinden. Der Schreibstil ist schön atmosphärisch und packend.

Spannung wird schon auf den ersten zwei Kapiteln aufgebaut und dann mag man es kaum noch aus der Hand legen. Dafür sorgen die Cliffhanger am Ende der Kapitel schon. Also lest selbst: eine verwunschene Tür im Wald, durch die man in andere, magische Welten gelangen kann – was braucht man mehr an Lesevergnügen?

Falls euch Kinderbücher mit Portalen in andere Welten interessieren, dann schaut euch doch mal „Doggerland“ oder „Mistle End“ an.

Kathrin Tordasi, Brombeerfuchs. Das Geheimnis von Weltende, Sauerländer Verlag 2020, 375 Seiten, 16,00 €.

Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.

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