Endlich Teil 3: „Das Neinhorn und der Geburtstag“
Bei den Neinhorn – Büchern scheiden sich die Geister. Die einen lieben den schrägen Humor und den besonderen Sprachwitz, die anderen können mit bockigen Einhörnern und leicht zu reizenden Prinzessinnen nicht wirklich etwas anfangen. Wer Fan der beiden bereits erschienenen Bücher von Marc- Uwe Kling und Astrid Henn ist, wird auch den dritten Teil „Das NEINhorn und der Geburtstag“ lieben.
Und auch all diejenigen, die schonmal Sätze wie „Du bist nicht mehr meine Freundin!!!!“ oder „Dich lade ich nicht zu meinem Geburtstag ein!“ gehört haben, sollten mal einen Blick in das Buch werfen. Auch wenn es ein Bilderbuch ist, passt vom Humor her definitiv besser für Kinder ab 5/6 Jahren. Jüngere werden mit dem Sprachwitz (und auch den doch einigen Schimpfwörtern) vielleicht nur in Einzelfällen etwas anfangen können.
Mal wieder streiten sich das Neinhorn und die Königsdochter heftig. Auf ein „Nein!“ folgt ein „Doch!“ und immer so weiter. Leider geht es dieses Mal so weit, dass die Königsdochter mit ihrem schicken Kleid in einer Matschpfütze landet. Sie ist darüber so erzürnt, dass sie ihm die Freundschaft kündigt und nicht zu ihrer Geburtstagsparty einlädt – die an diesem Tag stattfindet! Dem Huftier tut es schon Leid und die Aussicht darauf, keine Torte zu bekommen und die Feier im Schloss zu verpassen ist auch nicht schön. Nahund und Wasbär dürfen kommen, wenn sie Geschenke mitbringen. Da es doch wirklich gerne zur Feier kommen würde, beschließt das Neinhorn, auch nach einem Geschenk zu suchen. Vielleicht regelt sich der Streit mit der ehemals besten Freundin dann auch.
Bei der Suche danach trifft es auf einige andere Tiere: den Kuckuck- mal – was – ich – kann, den Frohsch und die Enteschuldigung. es wäre doch bestimmt ein gutes Geschenk, die drei neuen Freunde mit zur Geburtstagsparty zu bringen! Doch auch das kann die Laune der Königstochter nicht besser, die trotz großer Party auf dem Tiefpunkt ist. Sie sieht nicht ein, dass dies ein Geschenk sein soll. Und auch das Neinhorn ist genervt, weil es sich einfach nicht entschuldigen will, obwohl die Ente es wieder und wieder daran erinnert. Nach vielen Versuchen und einigem guten Zureden gelingt es letztendlich doch, beiden sagen dem jeweils anderen eine „Entschuldigung“ und vertragen sich wieder! Jetzt können alle feiern und Torte essen. Das wird eine tolle Party!
Wer die anderen beiden Teile mochte, wird auch Teil 3 witzig finden. Es ist von der Geschichte und vom Witz her vielleicht ein wenig schwächer als die Vorgänger, sorgt aber trotzdem wieder für viele Lacher. Auch dieses Mal sind doch einige Witze dabei, die vielleicht eher die Vorlesenden verstehen (was ich aber völlig ok finden – darf auch mal sein!). Die neuen Charaktere werden vielleicht nicht so im Kopf bleiben wie die Schlangeweile, aber dafür bringen sie dieses mal tatsächlich eine gute Botschaft mit – auch wenn das Neinhorn dies vielleicht nicht hören möchte: eine Entschuldigung ist natürlich nicht ganz leicht, aber selbst die größten Dickköpfe können das schaffen!
Marc- Uwe Kling, Astrid Henn, Das NEINhorn und der Geburtstag, Carlsen Verlag 2024.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
