„In einer stillen Nacht“ – Annette Langen, Ute Simon
Wir haben noch ein ganz wunderschönes Weihnachtsbilderbuch für euch, das vor allem die Fans des „klassischen Weihnachtsbuches“ begeistern wird. Mich erinnert es ein wenig an „Weihnachten im Stall“ von Astrid Lindgren. Das ist ja schon seit vielen Jahren einer der Klassiker schlechthin. Die ruhige Geschichte „In einer stillen Nacht“ von Annette Langen und Ute Simon ist so berührend schön, dass dem einen oder der anderen beim Lesen vielleicht eine Träne in die Augen steigen wird. Denn hier, in einer Umgebung von Armut, Flucht und Großherzigkeit, wird ganz deutlich, was Weihnachten ausmacht. Schaut es euch unbedingt mal an!
In einer kalten Winternacht…
Eine Frau erzählt eine Geschichte, die sich so zugetragen hat, als sie noch ein kleines Kind war. Es war eine Zeit der Flucht und Zerstörung und sie kam mit ihrer Mutter und einem kleinen Koffer als einzigem Besitz bei Verwandten unter. Das kleine Haus war voller Menschen und sie teilte sich mit ihrer Mutter ein Bett, in dem sie wenig Wärme in den kalten Nächten fanden. In einer besonders kalten Nacht fand ihr Opa ein junges Paar, das sich in der Scheune versteckt hatte und eine andere Sprache sprach. Die Frau war hochschwanger und die beiden durften in die Wohnstube kommen.
In dieser Nacht bekam die Frau ein Baby und alle Sterne leuchteten strahlend hell. Die Familie bekam etwas von dem wenigen Essen ab, das sie hatten und es fande sich sogar etwas warme Babykleidung im Haus. Und sie selbst holte ihren größten Schatz auf dem Koffer und gab ihn der Frau: einen Riegel Schokolade. Die Frau gab ihr das neugeborene Kind in die Arme und ihr wurde klar: das muss das Christkind sein. Am nächsten Tag zog die junge Familie schon weiter. Und alles, was an sie erinnerte, war eine goldene Kette mit einem kleinen Stern, den sie im haus ließen. Und allen war klar, was Weihnachten ist: „Wenn jeder etwas gibt, obwohl er kaum noch etwas hat“ (S. 26).
Ein traumhaft schönes Weihnachtsbuch
Mich persönlich hat das Buch unglaublich berührt und das nicht nur deswegen, weil auch meine Großeltern am Ende des Zweiten Weltkrieges lange Zeit auf der Flucht waren und mit Sicherheit ähnliche Verhältnisse kennen gelernt haben. Die Geschichte um eine schon in einfachen und beengten Verhältnissen lebende Großfamilie, die in tiefkalter Nacht eine fremde hochschwangere Frau mit ihrem Mann aufnimmt und versorgt, wird mit wenigen Worten intensiv erzählt.
Erzählt wird aus der Sicht einer Frau, die damals ein kleines Mädchen war, das mit ihrer Mutter – wahrscheinlich auf der Flucht – bei Verwandten unterkommt. Bei der Geburt des fremden Babys ist sie dabei und spürt die wahre Magie dessen, was Weihnachten bedeutet. Und das ist Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe! Die nostalgisch anmutenden Illustrationen passen ganz wunderbar zum Charakter der Geschichte. Wir empfehlen das Bilderbuch für Kinder ab 3 Jahren, als Lektüre am Weihnachtsabend unter dem Tannenbaum oder in ruhigen Momenten in der Adventszeit.
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Annette Langen, Ute Simon, In einer stillen Nacht, Coppenrath Verlag 2020.
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Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.
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