Weihnachtsbraten? Braucht man nicht! – „Wie sich die Weihnachtsgans vor dem Ofen rettete“

Weihnachtsbraten? Braucht man nicht! – „Wie sich die Weihnachtsgans vor dem Ofen rettete“

November 26, 2020 1 Von Maike

Was gibt es bei euch zu Weihnachten zu essen? Kartoffelsalat mit Würstchen, vegetarisches Fingerfood, Raclette oder einen richtigen Weihnachtsbraten? Wir sind uns noch nicht ganz sicher, aber es ist ja noch etwas Zeit. Da ein Mitglied unserer Familie vegetarisch lebt, wird es auf jeden Fall eher in diese Richtung gehen. Das sehen Fuchs, Wiesel und Wolf für ihr Weihnachtsfest ein wenig anders, denn auf ihrem Plan für den Festtagstisch steht ein großer, dicker Gänsebraten. Doch da haben die die Rechnung ohne die gemacht, die als Braten vorgesehen ist. Und so kommt in „Wie sich die Weihnachtsgans vor dem Ofen rettete“ alles anders als geplant. Was nicht unbedingt schlecht ist. 😉

Das steht der Gans bevor

Für Wolf, Fuchs und Wiesel ist ganz klar, dass es dieses Jahr ein besonderes Weihnachtsfest werden soll, natürlich mit einem leckeren Essen. Darum kümmert sich der Fuchs und besorgt eine schöne Gans vom Bauernhof. Doch als er sie zuhause aus dem Sack lässt, fängt sie an, sich zu beschweren. Nicht über ihre Entführung, sondern über die Zustände in der Wohnung des Fuchses, die nicht besonders weihnachtlich aussieht. Und auch als Wiesel und Wolf heim kommen, lernen sie erst einmal die Besonderheiten der Gans kennen. Sie verlangt, dass man sich vor Betreten der Höhle die Tatzen sauber macht und auch dass die drei für Essen sorgen, das allen schmeckt. Dafür kocht die Gans dann auch aus den Zutaten für alle etwas Leckeres. Denn eines ist ja klar, wenn man eine Gans als Braten haben will, muss man sie vorher mästen.

In der nächsten Zeit verbringen die vier Tiere viel Zeit zusammen. Sie spielen Karten und schmücken den ganzen Bau herrlich weihnachtlich – natürlich auf eine Idee der Gans hin. Sie kochen gemeinsam, stechen Kekse aus und verbringen eine schöne Weihnachtszeit. Und dann kommt der Tag vor Weihnachten und die Gans stellt eine entscheidende Frage: wie möchten die drei sie essen? Mit Portwein oder Rahmsoße? Die drei Freunde sehen sich entsetzt an, denn daran hatten sie gar nicht mehr gedacht! Sie möchten ihre neue Freundin auf keinen Fall essen. Zum Glück hat die Gans einen guten Vorschlag: sie bleibt einfach noch ein Jahr hier, damit sie noch mehr gemästet werden kann. Klar, dass auch das nicht gemacht wird. Die vier Tiere leben von da an glücklich zusammen.

So gefällt uns das Weihnachtsbuch

Die toll illustrierte Geschichte rund um die drei Fleischfresser und den (zum Glück noch lebenden) Weihnachtsbraten ist sehr witzig, kann aber auch gleichzeitig zum Nachdenken anregen. Dass die Gans, die sie eigentlich nur schnell nur noch paar Tage im Bau deponieren wollen, dann anfängt, ihr Leben komplett umzukrempeln – damit hätte niemand gerechnet. Auch wenn sie von der Nahrungskette eigentlich in der „Opferrolle“ sein müsste, schwingt sich die resolute Gans zur Chefin des Baus auf, gibt den anderen Anweisungen zu Futtersuche und Weihnachtsdekoration, die sie auch brav befolgen. Und die anderen? Die finden es eigentlich ganz gut, dass es nun weihnachtlich aussieht, es etwas anderes zu essen gibt und abends Karten gespielt wird.

Das Buch soll definitiv nicht alle dazu umstimmen, nun sofort vegetarisch zu leben (die Tiere essen auch zusammen Frösche), aber man kann sich auch überlegen, dass hinter dem Braten auf dem Tisch ein Lebewesen steckt. Und das bringt das Buch hier wunderbar ironisch und humorvoll rüber, ohne die Moralkeule zu schwingen. Wir empfehlen es für Kinder ab 4 Jahren.

Nathalie Dargent, Magali Le Huche, Wie sich die Weihnachtsgans vor dem Ofen rettete, Ars Edition Verlag 2020.

Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.

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