„Ist ja nur eins!?“- Tracey Corderoy, Tony Neal

Gerade in der Debatte um Müllvermeidung, Plastikvermeidung und Umweltschutz generell hört man oft den Satz „Was kann ich denn schon als Einzelner ausrichten?“. Es wird auf große Firmen und die Staaten verwiesen – was grundsätzlich zwar richtig ist. Es muss sich auch im Großen viel ändern, aber auch jede*r Einzelne kann mit dem eigenen Handeln dazu beitragen, dass „die Welt ein bisschen besser wird“. Man braucht hier nicht unbedingt die wenigen Personen, die komplett plastikfrei leben, nur Fahrrad fahren oder alles Essen selbst anbauen. Auf viele Menschen kommt es an, bei denen jede*r versucht, Schritte in diese Richtung zu machen. Ebenso läuft es ja auch in anderen Bereichen des Lebens. Hier und da etwas mehr Rücksicht auf die Umwelt und andere Mitmenschen nehmen, das kann schon viel bewirken. Mit dem neuen „Ist ja nur eins!?“ von Tracey Corderoy und Tony Neal lässt sich das Thema schon bei den Kleinen richtig gut thematisieren.

Was Kleinigkeiten bewirken

In einem kleinen, schönen Städtchen ist alles friedlich und sauber – bis Rhino ein Bonbonpapier ohne nachzudenken in einen Busch anstatt in den Mülleimer wirft. Ist doch nicht schlimm, ist doch nur eins – so sein Gedanke. Doch nicht nur er wirft ein kleines Müllteil in dorthin, auch von den anderen Anwohner*innen lässt jede*r eins (nur eins!) fallen. Und irgendwann ist alles voller Müll, was nicht schön aussieht, findet die Giraffe. Um etwas Schönes ins Sichtfeld zu holen, pflückt sie sich eine Blume aus dem Park für die Wohnung. Doch aus das endet in einem Chaos, denn auf einmal fangen auch alle anderen an, die Blumen aus den Beeten zu pflücken.

Das schlägt weitere Wellen. Ein Pinguin, der deswegen sehr traurig ist, hört zur Aufmunterung sehr laute Musik, wie kurz darauf alle anderen auch. Überall war nun Lärm, alles sah chaotisch aus und die Bewohner*innen mehr und mehr unzufrieden und nörgelig. Nur eine kleine Maus hat eine gute Idee. Sie macht sich auf, in dem ganzen Chaos eine Blume zu pflanzen, nur eine. Doch aus sie findet Tiere, die es ihr nach machen. Alle pflanzen nun jeweils eine Blume und fangen an, etwas Müll aufzuheben, so dass die Stadt bald wieder wunderschön aussieht.

Klare Botschaft zu Rücksichtnahme und Miteinander

Mit wenigen Worten und kindgerechten, witzigen Illustrationen wird die Botschaft des Buches sehr schnell deutlich. Diese wird noch durch Botschaften der Autorin und des Illustrators verstärkt und ist in Stichworten aufgelistet auch noch einmal am Ende des Buches nachzulesen. Wie macht man das am besten mit dem Müll, wie wird man ein guter Nachbar und was muss man tun, damit es im Park angenehm bleibt? Der pädagogische Aspekt des „guten Vorbildes“ ist hier mit den Verhaltensvorschlägen ziemlich deutlich sichtbar, kommt aber auch so sicher bei den Kindern an. Das Buch ist für die Arbeit im Kindergarten (ab 3 Jahren) sicherlich besonders gut nutzbar, aber auch für Zuhause ein guter und witzig gemachter Anlass, um über Rücksichtnahme und Miteinander zu sprechen.

Tracey Corderoy, Tony Neal, Ist ja nur eins!?, Penguin Verlag 2021.

Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.