Toll für Lesestarter: „Skip und der Kaninchendieb“
Ein Kriminalfall und drei neugierige Kinder, die ganz unterschiedliche Persönlichkeiten sind – und das für Kinder, die noch nicht so viel Übung mit dem Selberlesen haben. „Skip und der Kaninchendieb“ von Anna Woltz und Saskia Gaymann ist ein sehr sympathisches Erstlesebuch mit vielen tollen Illustrationen, einem guten Blick für Klischeefreiheit und einem neurodivergenten Protagonisten.
Wir werden vom achtjährigen Skip durch die Geschichte geführt, in dessen Kopf es manchmal ein wenig wild hin und her hüpft und bei dem die Gedanken nicht immer eine ganz gerade Strecke nehmen. Er hat mit Olena und mit Bennie zwei Kinder an seiner Seite, die er gerne mag. Bennie wird oft von seinem Hund Pluto begleitet. Skips Haustier Schnuffi ist ein Kaninchen, das in seinem Garten wohnt. Dort haben die drei auch ein tolles Baumhaus, in dem sie sich gerne treffen. Eines Tages ist Schnuffi aber plötzlich verschwunden. Man sieht nur noch, dass die Stalltür offen ist, was nur ein Mensch machen kann. Die Kinder sind entsetzt und beschließen gleich, wie Detektive nach dem Dieb zu suchen.
Neben dem Stall liegt ein kleines Teil, das zu einer Pipi – Wecker- Unterhose dazu gehört. Das wird wohl vom Dieb sein. Also müssen sie nun in der Nachbarschaft nach dem passenden Kind suchen. Dafür tauschen die ihre Kleidung, damit niemand sie so leicht erkennt. Doch niemand kennt den Pipi – Wecker. Ein neuer Plan muss her. Die drei gehen in die nächste Zoohandlung und sehen zufällig, wie ein unbekanntes Mädchen einen Kaninchenstall kauft. Ob der für Schnuffi ist? Doch auch die Spur führt nicht zu Skips Kaninchen. Am Ende ist es gar nicht so weit entfernt, aber anders, als gedacht.
Auch wenn dies nicht der Schwerpunkt der Geschichte ist, zunächst einmal das: Zum ersten Mal lese ich in einem Kinderbuch von einer „Klingelhose“ – völlig sachlich, neutral erklärend und mit der Botschaft, dass etliche Kinder (und auch Erwachsene) dieses tragen. Toll! Die Geschichte rund um die Suche nach dem Kaninchen ist lebensnah, sympathisch und auch dank des besonderen Schriftbildes gut zu lesen. Nach einem Kleidungstausch läuft ein Junge ganz selbstverständlich mit einem Kleid durch die Gegend und auch die Einsamkeit des Kaninchens hat zum Schluss der Geschichte ein Ende.
Anna Woltz, Saskia Gaymann, Skip und der Kaninchendieb, aus dem Niederländischen von Andrea Kluitmann, Carlsen Verlag 2023.
Das Buch wurde uns vom Verlag zur Rezension zur Verfügung gestellt.