Wenn das Geschwisterkind da ist, ist alles anders, oder? – „Baby ist da“
Wenn ein Geschwisterkind auf die Welt kommt, stellt das auf einmal (ja, auf einmal- trotz neunmonatiger Vorbereitung) das ganze Familienleben auf den Kopf. Als bei uns der Kleine auf die Welt kam, waren wir zum einen in der rosaroten Babyblase – eine schöne, einmalige Zeit. Aber es waren auch viele vorher eingespielten Abläufe nicht mehr so möglich und für den Großen war es doch ganz schön komisch, nicht mehr das einzige Kind zu sein. Das war doch zeitweise ganz schön anstrengend, das muss man zugeben. Danielle Graf und Katja Seide beschäftigen sich auf ihrem Blog und in mittlerweile drei Ratgebern damit, Eltern mit wirklich hilfreichen Ratschlägen zur Seite zu stehen. Mit „Baby ist da„* ist nun ein Pappbilderbuch erschienen, das unglaublich ehrlich die erste Zeit mit zwei Kindern beschreibt und damit eine riesengroße Hilfe für beide Seiten sein kann: für die Geschwisterkinder und die Eltern.
So ist es, wenn das Baby da ist
Toni ist glücklich, denn das Baby ist endlich da und alle liegen zusammen kuschelig im Familienbett. Doch als Toni mit Mama (nicht mit Papa!) spielen möchte, ist diese gerade am stillen. Und als ein Buch gelesen werden soll, schläft das Baby gerade auf dem Bauch der ebenfalls schlafenden Mutter. Toni ist stinkesauer und möchte am liebsten, dass das Baby wieder zurück gegeben wird!
Doch die Eltern finden eine Lösung. An einem Tag sind Oma und Opa da und schieben den Kinderwagen, so dass die Eltern in Ruhe mit Toni im Sand buddeln können. Auf dem Rückweg vom Spielplatz können beide Kinder in die Trage. Und als Papa das Baby im Tragetuch in den Schlaf hopst, kann Mama in Ruhe mit Toni ein Buch lesen. Und Toni – hat das Baby doch ganz schön lieb!
Ehrlich, hilfreich und genial
Dieses Geschwisterbuch ist einfach genial und ehrlich. Die Eltern sind glücklich, erschöpft und ein wenig gestresst. Das „große“ Kind ist manchmal nicht erfreut darüber, dass vor allem die Mutter nicht mehr so viel Zeit wie zuvor hat und sich um das Baby kümmern muss. Ich glaube, diese Situation kennen so gut wie alle Mehrfacheltern. Aber es kann Lösungen geben, mit etwas Hilfe von außen oder mit kleinen Kniffen. Und dann spielt sich alles irgendwie und irgendwann ein!
Die Illustrationen sind auch herrlich ehrlich (und wie immer bei Günther Jakobs einfach genial) und aus dem Alltag. In der Wohnung sieht es natürlich (!) nicht ordentlich aus, überall fliegt Zeug herum und hier und da ist ein kleines Kindergemälde an den Möbeln. Man schläft im Familienbett, das Kind wird gestillt und es wird auch mal der leere Kinderwagen geschoben, während das Baby in der Trage ist. Ach, hätte es das Buch doch schon vor ein paar Jahren gegeben!
Wir empfehlen es allen Eltern, bei denen bald das zweite (oder dritte usw.) Kind kommt oder gerade auf die Welt gekommen ist und bei denen das „große“ Kind noch nicht ganz so groß ist. Toni und das Baby bleiben bewusst „geschlechtslos“, so dass sich alle wiederfinden können.
Für etwas größere Geschwisterkinder können wir das großartige „Und plötzlich war ein Wuckel da“ vollstens empfehlen.
Euch gefällt das Buch? Dann: Pin it!
Danielle Graf, Katja Seide, Günther Jakobs (Illustration), Baby ist da, Beltz & Gelberg Verlag 2020.
Links, die mit einem * versehen sind, sind Affiliate- Links zu Amazon. Für euch bleibt alles gleich, wir verdienen eine kleine Kleinigkeit dabei. 😉
[…] anbahnt und später erhält. Passend dazu haben die Autorinnen auch ein Bilderbuch geschrieben, welches wir hier vorgestellt haben. Das Buch spricht für Werte wie Toleranz und Vertrautheit und bringt einen dazu, selbst die in […]
Hallo
Ich bin Großmutter.
Mit großer Freude begann ich mit meinem Enkel dieses Buch zu lesen; von Seite zu Seite verließ mich diese Freude jedoch; für ganz kleine Kinder, die teilweise Erklärungen noch nicht wirklich verstehen, finde ich persönlich dieses Buch nicht geeignet.
Aus meiner Sicht vermittelt es Kindern, dass die Mutter nicht mehr so zur Verfügung steht; dass das Kind, welches ein Geschwisterchen gekriegt hat, nicht nur mit dem Vater zufrieden sein möchte, der Unternehmungen mit dem Kind unternimmt; sollte ein Kind bis dahin nicht auf die Idee gekommen sein, dass man das Geschwisterchen wieder zurückgeben könne, dann spätestens nach diesem Buch.
Kurz darauf steht geschrieben, völlig aus dem Zusammenhang heraus, dass das ältere Kind das kleinere Kind liebt.
Und, es gibt auch nicht die Möglichkeit, dass der Vater das Baby nimmt und sich darum kümmert und die Mutter das ältere Kind bespaßen kann.
Eventuell ist es ein Buch für ältere Kinder, aber nicht für Zweijährige.
Mit freundlichem Gruß Ulla
Hallo Ulla,
vielen lieben Dank für deine ehrlichen Worte und die Meinung zu dem Buch. Es kommt bei der Bewertung wahrscheinlich darauf an, was man erwartet. Es gibt einige „heile Welt“ Bücher über die erste Zeit mit dem Geschwisterkind, Das hier ist eher sehr ehrlich, wie ich finde. Es ist ja in den allermeisten Fällen so, dass die Mutter tatsächlich nicht mehr so in dem Maße zur Verfügung steht, wenn noch ein Kind da ist. Das Baby will gestillt werden, schreit, man trägt es herum usw. Natürlich kann bis auf das Stillen alles der Vater machen. 😉 Aber es ist dann ja meist doch die Mutter, die nachts mehr wach ist, es dann eher mal nötig hat, hinzulegen, wenn gerade das Baby auch schläft usw.
Bei uns in der Anfangszeit mit zweitem Kind war es auch schwierig und alles muss sich erstmal finden. Das große Kind hat auf einmal nicht mehr die volle Aufmerksamkeit, muss mal warten, weil das Baby schreit, soll auf einmal „groß sein“. Wir haben das Feedback bekommen, dass es sehr vielen so geht und sie das Buch sehr ehrlich finden, weil gerade nicht alles „perfekt“ ist. Aber es kommt natürlich immer auf die jeweilige Familie und die Kinder an. Bei einem super schlafenden, unkomplizierten „Anfängerbaby“ muss Kind 1 natürlich nicht in dem Maße mal zurückstecken. Liebe Grüße, Maike
[…] mehr alleine im Fokus zu stehen – haben wir unter anderem Bücher besorgt: zum einen „Das Baby ist da“ und aus der Bobo Siebenschläfer Reihe das „… bekommt ein […]