Wir lieben Kindercomics: „Gorm Grimm. Lesen, Schreiben, Hämmern“ (Teil 2)
Comics machen einfach Spaß! Mit wenig Text können super spannende und facettenreiche Geschichten erzählt werden. Da ist hohe Lesemotivation garantiert, auch für Kinder, die man sonst vielleicht nicht so schnell ans Buch bekommt. Letztes Jahr haben wir uns schon herrlich über den ersten Teil von „Gorm Grimm“ von Patrick Wirbeleit und Kim Schmidt amüsiert. Nun ist endlich mit „Lesen, Schreiben, Hämmern“ der zweite Band rund um den in der Zeit gereisten und immer sehr hungrigen Wikinger und seinen Freund Julius erschienen.
Gar kein so einfaches Leben für einen Wikinger
Gorms Mutter Hilde ist endlich wieder von einem erfolgreichen Beutezug nach Hause gekehrt! Sie bemerkt aber sofort, dass ihr Sohn nicht da zu sein scheint. Dabei sollte sein Vater doch gut auf ihn aufpassen! Dass der Schamane ihn in eine andere Zeit geschickt hat und es ihm da eigentlich gut geht, findet sie gar nicht so lustig. Sie gibt ihm acht Tage, um Gorm wieder nach Hause zurück zu holen! In unserer Zeit hat Julius schon einiges mit dem wortkargen Wikinger erlebt. Niemand hat so wirklich eine Idee, wie es klappen könnte, dass er in seine Zeit zurück kommt.
Gerade als Julius seine Lehrerin in der Schule dazu befragen möchte, steht Gorm auch schon hinter ihm. Zum Glück sieht nur ein anderes Kind ihn! Am Nachmittag geht wie immer zu seinem Versteck im Wald, wo er sich eigentlich ganz wohl fühlt. Julius ist aber der Ansicht, dass sein großer Freund wirklich anfangen muss, sich den aktuellen Gepflogenheiten anzupassen. Mit Messer und Gabel essen, andere Kleidung als ein Fellumhang tragen und schreiben lernen – mit Buchstaben, nicht mit Runen. Ob das klappt? Und ob es Gorms Vater und der Schamane schaffen, den Jungen zurück zu holen, bevor Hildes Zorn vollends über sie herein bricht? Das müsst ihr selber lesen!
Humorvoller Comic mit vielen Facetten
Julius hat es nicht ganz leicht mit seinem Freund. Nun taucht dieser auch schon in der Schule auf und bringt dort einiges durcheinander. Aber er reagiert clever und mit guten Ideen! Und der Wikinger? Nun ja, er bemüht sich auf jeden Fall. Und hat weiterhin stets großen Hunger! Auch wenn die Situationen oft sehr skurril sind, können sich Kinder doch recht häufig dort hinein versetzen. Besorgte Eltern und Lehrerin, keine Lust auf Hausaufgaben (die dann der Vater schnell macht, um Ärger zu vermeiden) und ein Freund, dem man etwas unter die Arme greifen muss.
Wie schon im ersten Teil wird hier ganz wunderbar mit Klischees gespielt, angefangen bei Gorms Wikingerverwandtschaft, der sehr resoluten Mutter und seinem Vater Nulpe. Der Teil des Comics, der in der Wikingerzeit spielt, ist einfach irrsinnig witzig. Aber auch Gorms Versuche, sich an die heutigen Gegebenheiten zu gewöhnen sind ebenso unterhaltsam wie die gesamten Umstände um die Lehrerin. Besonders gut finde ich auch den witzigen Hinweis zum ökologischen Nutzen (bzw. Nicht . Nutzen) von „ordentlichen“ Steingärten. Großartig! Wir empfehlen diesen Kindercomic für Kinder ab ca. der zweiten Klasse.
Wenn ihr noch schauen möchtet, worum es in Teil 1 geht, dann schaut doch einmal hier. Der gleiche Autor hat auch die wunderbare Reihe „Kiste“ geschrieben!
Patrick Wirbeleit, Kim Schmidt, Gorm Grimm. Lesen, Schreiben, Hämmern, Kibitz Verlag 2022.
Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.