„Alle machen Sport“
Sport ganz allgemein und Sportunterricht im Speziellen ist für die einen Kinder das Highlight der Woche, für andere ist es etwas, das bitte ganz schnell vorbei sein soll. Mit „Alle machen Sport“ von Anna Horak, Liese Macher und Vale Weber ist nun eine sehr sensible und bestärkende Geschichte voller Vielfalt zu dem Thema erschienen, die in jedes Kindergarten – und Grundschul – Bücherregal gehören sollte.
Carla hat viele Interessen, aber mag eines gar nicht gerne: Sport. Ihre Mutter und ihr Bruder sind große Fußballfans und schauen sich auch jedes Spiel begeistert vor dem Fernseher an. Nach dem Wochenende geht es für sie und die anderen Kindern natürlich wieder in die Schule. Dort hat die Lehrerin eine besondere Überraschung für sie. Sie hat den Sportexperten Cem für die Sportstunde eingeladen, der diese Woche mit den Kindern ein ganz besonderes Projekt durchführt. Am Ende der Woche soll dann ein großes Sportfest als Abschluss stehen. Dafür möchten sie nicht nur Sport machen, sondern auch darüber reden.
Die Kinder dürfen offen und ehrlich sagen, was ihnen am Unterricht bisher nicht gefallen hat. Ein Kind mag sich nicht vor den anderen umziehen, ein anderes mag nicht immer nur Fußball spielen und eines ist immer traurig, wenn es als letztes gewählt wird. Cem nimmt all diese Vorschläge auf und plant die Woche dementsprechend.
Zunächst spricht er mit ihnen über Regeln, Respekt und Teamgeist, aber auch über Gefühle, die man beim Gewinnen und Verlieren haben kann. Aber natürlich wird auch aktiv Sport gemacht und auch die Kinder, die sonst keinen großen Spaß im Sportunterricht hatten, merken, dass Bewegung Freude machen kann. In den anderen Unterrichtsstunden beschäftigen sie sich mit den Biographie von Sportler:innen, die sich über gesellschaftliche Grenzen hinweg gesetzt haben und die ein besonderes Vorbild sind. Am Tag des Sportfestes können alle ganz viele verschiedene Sportarten ausprobieren und individuell die finden, die ihnen Spaß macht. Auch danach bleiben viele Kinder den neu erprobten Sportarten treu.
Sport soll Spaß machen und es ist mehr als wichtig, dass Kinder Freude an Bewegung finden. Dafür müssen sie in einem angstfreien Raum alles ausprobieren und auch erfahren können, dass es so viele mehr als Fußball gibt. Unabhängig von Geschlecht, Körperform oder anderen Merkmalen kann jedes Kind jeden Sport für sich ausprobieren. Dabei dürfen von der Gesellschaft keine Grenzen gesetzt werden. Das kommt hier klar rüber, ebenso wie die Botschaft, dass Gefühle und andere persönliche Befindlichkeiten unbedingt geachtet werden müssen. Auf Vielfalt, Diversität und Inklusion wird hier ebenso viel Wert gelegt wie auf Alltagsnähe.