Einfach lesen lernen: Halloweenbücher

Einfach lesen lernen: Halloweenbücher

September 29, 2023 0 Von Maike

„Kürbiskopp“ – Kai Lüftner, Jens Tümmel

„Bitte üben Sie jeden Tag mindestens 10 Minuten zuhause lesen!“ Kennt ihr das gerade von euren Kindern aus der 2. Klasse? Und seid ihr auf der Suche nach ganz besonderem Lesestoff, der sich von vielen anderen Erstlesebüchern abhebt? Dann schaut euch unbedingt mal „Kürbiskopp“ von Kai Lüftner an. Auf den ersten Blick ist es eine Halloweengeschichte über eine ganz besondere Vogelscheuche. Auf den zweiten Blick aber ist eine eine einfühlsame Geschichte über Einsamkeit, Freundschaft und den Mut zur Veränderung. Vor drei Jahren ist diese erstmals als Tonie – Figur erschienen, nun also mit wundervollen Illustrationen von Jens Tümmel als Erstlesebuch!

Im Herbst wird es ruhiger an Konrads Erlebnishof, bei dem es im Sommer nur so von Kindern wimmelt. Dort können sie Karussell fahren, Süßigkeiten essen und im Stroh herum toben. Auf diesem Hof steht auch ein in die Jahre gekommenes Strohballenlabyrinth, in dem sich die Kinder ein wenig gruseln sollen. Diese Aufgabe soll eine Vogelscheuche erledigen, die einen Kürbis als Kopf hat. Auch diese hat schon bessere Zeiten gesehen und hängt nur noch traurig an einem morschen Holzpfahl fest. Seit genau 333 Tagen hat kein Kind mehr den Weg bis zur Vogelscheuche gefunden. Nur die Krähe kommt ihn ab und zu besuchen und lacht ihn aus. Das Leben der Vogelscheuche ändert sich, als der Pfahl, an den diese angebunden ist, zerbricht.

Nun kann Kürbiskopp zum ersten Mal in seinem Leben dorthin laufen, wohin er möchte. Er macht such nun auf den Weg das Kind zu suchen, das ihn als letztes auf dem Hof besucht hat. An Autos gekrallt gelangt er, begleitet von Krähe, in die nächste Stadt und sieht durch ein Fenster das Mädchen von damals wieder. Da am nächsten Tag Halloween ist, fällt er dort in der Straße kaum auf. Nur ein Junge sieht, wie er sich bewegt und ärgert ihn gemein, damit er das nochmal macht. Als dessen Mutter nicht hinsieht, faucht Kürbiskopp den Jungen zum Schreck an. Als an Halloween alle Inder durch die Straßen ziehen, erkennt das Mädchen Kürbiskopp und nimmt ihn mit an die Hand. Er ist nun mittendrin und fühlt sich zum ersten Mal wie jemand, der dazu gehört – bis der fiese Junge ihn entdeckt. Zum Glück ist das Mädchen für ihn da – und Krähe auch.

Mit großer Schrift, kurzen Sätzen und vielen großflächigen Illustrationen ist das Buch schon ab Ende der 1. bzw. in der 2. Klasse gut zu lesen (aber wie immer: je nach Kind!). Die Geschichte ist hier ganz besonders. Eine traurige, vergessene Gestalt bekommt die Chance, zum ersten Mal auf eigenen Beinen zu stehen und erfahren, was Freiheit bedeutet. Dabei kommt es zu Rückschlägen und unschönen Begegnungen. Aber Kürbiskopp schlägt sich tapfer durch und erfährt Freundschaft und sein eigenes kleines Glück.

Kai Lüftner, Jens Tümmel, Kürbiskopp. Einfach lesen lernen, Carlsen Verlag 2023.

Einfach lesen lernen: „Die Schule der Monster“

Die kleinen Monster stehen schon alle bereit, denn die Schule geht bald los. Marie hat sogar ihr Haustier dorthin mit gebracht, obwohl Lehrer Ted das nicht erlaubt hat. Leider benimmt sich ihr Tier nicht wirklich und frisst nach und nach ihre Schulsachen auf. Dadurch wird es immer größer, bis es sich nicht mehr verstecken lässt. Es zerstört immer mehr und stürmt irgendwann in den Garten, bis es dort in ein Loch stürzt, dass der Gärtner gerade gegraben hat. Nun braucht Marie nur noch einen Zauberspruch und ihr Tier ist wieder klein.

In der zweiten Schulgeschichte steht Monster Sam im Vordergrund, der heute ein leckeres Marmeladenbrot mitgebracht hat. Leider klebt nach dem Essen an seinen Händen überall der süße Aufstrich, den er versehentlich an verschiedenen Stellen in der Schule verteilt. Als eine Mitschülerin schimpft, schleicht das Monster traurig nach draußen. Zum Glück findet es dort die perfekte Lösung, um die vielen Flecken zu entfernen!

Beide Geschichten sind witzig, freundlich und gar nicht gruselig. Alles ist in Reimform geschrieben und schon für Leseanfänger*innen leicht zu lesen. Die Schrift ist sehr groß und auf jeder Seite gibt es nicht mehr als einen Satz zu lesen. Die großflächigen, durchgehend farbigen Illustrationen sind wirklich lustig und kindgerecht.

Sally Rippin, Chris Kennett, Die Schule der Monster. Einfach lesen lernen, Carlsen Verlag 2023.

Das Buch wurde uns vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt.

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