Mobbing unter Kindern: „Fabian und der Gnom. Auf der Suche nach Freundschaft“
Mobbing ist ein Thema, das viele Kinder betrifft sei es als Opfer, Täter oder Zuschauer. Doch was tun, wenn man selbst in eine solche Situation gerät. In „Fabian und der Gnom. Auf der Suche nach Freundschaft“ von Volker Petters und Simon Sieber muss sich ein Junge seinen Peinigern stellen. Er schafft es mit Hilfe eines kleinen Freundes, so viel Selbstbewusstsein zu entwickeln, dass er sich Unterstützung bei den Erwachsenen holt, so dass das Leiden beendet werden kann.
Immer wieder Ärger…
Der elfjährige Fabian ist gerne in der Natur unterwegs, mag Computerspiele und ist nicht begeistert von zu vielen Hausaufgaben. An sich ging er ganz gerne in die Schule, aber momentan machen ihm drei andere Jungen dort das Leben schwer. Immer wieder ärgern sie Fabian auch schon auf dem Schulweg. Irgendwie traut er sich nicht, seine Sorgen darüber anderen anzuvertrauen. Eines Tages stellen ihm die drei sogar eine Falle. locken ihn in den Wald und schlagen auf ihn ein. Nur dank seiner Schnelligkeit und seiner guten Ortskenntnisse kann er ihnen entkommen.
In der folgenden Nacht träumt der Junge vom Wald und von grausigen Wesen mit roten Augen und Hörnern, die ihn dort verfolgen. Der Traum wiederholt sich, nur taucht dieses Mal dabei auch ein kleines Wesen auf, das sich ihm als ein Gnom vorstellt. Zusammen beobachten sie die drei Verfolger – Monster, bis der Gnom beschließt, diese zu ärgern. Fabian ist entsetzt, aber der Gnom kennt keine Angst. Er spricht sie darauf an, dass sie zu dritt einen Einzelnen angehen. Als das Monster ihm droht, verscheucht der Gnom sie mit einem Furz. Danach setzen sich die beiden für ein Gespräch zusammen. Das kleine Wesen weiß, dass es immer wieder Menschen gibt, die mit sich selbst sehr unzufrieden sind und ihre Laune an anderen auslassen.
Unerwartete Hilfe in der Nacht
Auch in den folgenden Nächten treffen sich alle in den Träumen wieder. Die drei Monster verfolgen Fabian, der Gnom verspottet diese und Fabian fängt an, sich zu wehren. Er tritt einem Monster gegen das Schienbein und kann sie erschrecken, als er dank eines Zaubertricks riesengroß wird. Am nächsten Tag geht Fabian mit neuem Mut in die Schule. Er vertraut sich seiner Lehrerin an und erzählt auch alles seinen Eltern. Die drei Jungen bekommen einen Verweis und stehen nun unter besonderer Beobachtung durch die Lehrer.
Gute Botschaft: so wehrt man sich!
Am Ende des Buches muss Fabian noch nach einem Fahrradunfall eine Nacht im Krankenhaus verbringen. Dort lernt er einen gleichaltrigen Jungen kennen lernt, mit der er sich gut versteht. So hat er nun auch am Tag einen Freund an seiner Seite und ist nicht mehr der einsame Außenseiter. Durch den Zuspruch und die selbstbewussten Taten des Gnoms hat Fabian gemerkt, dass auch er sein Verhalten ändern kann und muss. Er traut sich nun mehr zu, sucht sich Hilfe und kann sich dadurch zur Wehr setzen.
Die Geschichte hat es ganz schön in sich und ist so eher für Kinder ab der 5. Klasse geeignet. Die drei Jungen malträtieren Fabian auf eine heftige Art und Weise, schlagen, drohen, lauern auf. Der Elfjährige scheint kein gutes Verhältnis zu seinen Eltern zu haben, die sich auch nicht altersgerecht um ihn kümmern. Diese stören sich nicht daran, dass er erst abends spät nachhause kommt und dann ganz alleine ist, weil sie schon zu einem Theaterbesuch unterwegs sind. Wenn er nicht schlafen kann und ihn Alpträume plagen, sucht er sich auch bei diesen keine Hilfe und vertraut sich ihnen erst spät an.
Beim Erzählstil wird sich um jugendliche Sprache („wir chillen erst mal“, „Vollpfostengeschwätz“) bemüht. Eine Einteilung in Kapitel finden wir hier nicht. Leider können die Illustrationen nicht überzeugen. Die Mobber sehen schon in Menschengestalt sehr gruselig aus und wirken keinesfalls mehr wie Kinder. Auch Fabian würde man nicht wie einen Elfjährigen einschätzen.
Volker Petters, Simon Sieber, Fabian und der Gnom. Auf der Suche nach Freundschaft, Sparkys Edition 2023.
Das Buch wurde uns für eine Rezension zur Verfügung gestellt.