„Stille Helden haben es in sich. Introvertierte Kinder = starke Kinder“

„Stille Helden haben es in sich. Introvertierte Kinder = starke Kinder“

Februar 3, 2025 0 Von Maike

Die Bücher der Reihe „Emotionale Entwicklung für Grundschulkinder“ von Dagmar Geisler sind immer gut und kann mit Themen begeistern, die im Alltag mit Kindern wirklich hilfreich sind! Nun ist mit „Stille Helden haben es in sich. Introvertierte Kinder = starke Kinder“ ein neues, wieder von Nikolai Renger illustriertes erzählendes Sachbuch aus der Reihe erschienen, das einen Blick auf Kinder wirft, die sonst im hektischen und lauten Alltag manchmal „übersehen“ werden. Das passt für Kinder ab 6 Jahren.

Bei Jonah kommt es häufig vor, dass er sehr genau über ein Thema nachdenkt und sich dann ganz darin verliert. So bekommt er kaum mit, wenn Papa mit ihm redet oder wenn die Ampel auf Grün schaltet. Sein Vater meint, dass er doch mehr aus sich heraus gehen soll. Der Junge denkt bei solchen Aussagen immer an Theo aus seiner Klasse, der bei allen beliebt ist. Obwohl er öfter mal Quatsch macht und in die Klasse ruft, mag seine Lehrerin Theo auch gerne. Nur heute läuft es anders, denn es scheint so, als habe dieser mit einer mitgebrachten Drohne eine Pflanze zerstört, die der Lehrerin sehr wichtig ist. Frau Weissenburg wird sehr wütend auf Theo und gibt ihm eine Strafe.

Zur Verwunderung aller meldet sich Jonah und verteidigt seinen Klassenkameraden. Er hatte zuvor mit seiner guten Beobachtungsgabe einige Dinge auf dem Schulhof bemerkt, aus denen er schließen kann, dass es nicht Theos Drohne gewesen sein kann. Nun meldet sich auch Nala zu Wort, deren Stimme man im Unterricht nur sehr selten hört und bestätigt Jonahs Version der Geschehnisse. An diesem Tag findet der Junge heraus, dass sich die sehr stille Nala für die gleichen Dinge interessiert wie er. Das führt dazu, dass sie gemeinsam einen Vortrag halten dürfen. Das ist ganz schön aufregend, aber sie schaffen alles ganz wunderbar. Am Ende haben die Kinder nicht nur neues Sachwissen gelernt, sondern auch die Erkenntnis bekommen, dass es in einer Gesellschaft gleichermaßen leise und laute Menschen braucht.

Am Ende des Buches finden wir noch einen interessanten Fragebogen mit verschiedenen Aussagen, zwischen denen mal wählen kann. So kann man schauen, ob man sich selbst eher zu den Introvertierten oder Extrovertierten zählt, oder etwas dazwischen passt. Dazu gibt es noch eine Auflistung dazu, was beide „Seiten“ jeweils gut und nicht so gut können und brauchen.

Alltagsnahe Geschichte mit schöner Botschaft

Diese einfühlsame Geschichte direkt aus dem Alltag von Grundschulkindern lässt uns in die Gefühlswelt von eher introvertierten Kindern schauen. Wie fühlt es sich an, manchmal einfach nicht gesehen zu werden? Wie begegnen sie den „lauten“ Kindern, die irgendwie immer im Mittelpunkt stehen? Natürlich ist alles nur exemplarisch und natürlich trifft Jonahs Geschichte nicht auf alle Kinder zu, die eher „in sich gekehrt“ und stiller sind. Aber es lässt sich gut als Gesprächsanlass nehmen!

Die Botschaft, die hier vermittelt wird, ist auch wichtig: jedes Kind ist genau richtig, so wie es eben ist. Ein bestärkendes Miteinander von verschiedenen „Typen“ ist gut möglich und wichtig. Und auch die Erwachsenen müssen schauen, dass sie die leisen Kinder nicht übersehen. Mit großer Schrift, kurzen Kapiteln und vielen farbigen Illustrationen ist das Buch auch gut zum Selberlesen geeignet.

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